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n Hofes emporstieg. Max folgte ihnen, in kurzen Zwischenraeumen bellend auf dem Pflaster erscholl das Geraeusch der fortgefuehrten, und einmal uebermuetig hintenaus schlagenden Gaeule. Und dann ertoente dumpf die schwere Flurglocke, und sie betraten das Herrenhaus von Falsterhof. Zunaechst drueckte Tankred auf eine Klingel, um Frege herbeizurufen, aber da der nicht sogleich erschien, oeffnete er selbst die Thuer zur Linken und bat Grete, in die Wohngemaecher einzutreten. Ein ueberraschender Luxus trat ihnen entgegen; ueberall befanden sich kostbare Teppiche, alte Moebel und Kunstgegenstaende; faltige Gardinen und Vorhaenge, meist aus schweren Seidenstoffen, beschuetzten Thueren und Fenster, und alles Vorhandene verriet gediegenen Geschmack und den Reichtum der frueheren Besitzer. Aber ein Hauch schwermuetiger Verlassenheit durchwehte die Gemaecher, und erst als sie die nach dem Parkgehoelz zu liegenden Raeume betraten, und hier die heller eindringende Sonne den kostbaren Gegenstaenden ein heiteres Gepraege verlieh, die eingelegten Schraenke und Tische in ihrem Glanze blitzten, die Silbersachen funkelten, und die Bukets in den Fussteppichen in farbenreicher Schoenheit aufleuchteten, verlor sich der Druck, der sich unwillkuerlich auf Gretes Gemuet gelegt hatte, und ein Ruf der Ueberraschung ging aus ihrem Munde. "So schoen haette ich mir Falsterhof nicht gedacht. War es Ihr Onkel, der einen so ausgepraegten Sinn fuer kostbare Dinge und einen so feinen Geschmack besass?" fragte sie. "Er sowohl wie seine Frau hatten beide Verstaendnis dafuer und Freude daran," entgegnete Tankred. "Wenn es sich um ein schoenes, altes Moebel oder irgend eine Seltenheit handelte, hatte mein Onkel stets Geld. Er besass eigentlich nur diese Passion und ging ihr bis in die letzten Lebensjahre nach. Sie muessen nun aber erst mal seine eigenen Gemaecher sehen. Ich bitte, hier geht's hinaus, gleich ueber den Flur auf die andere Seite." Aber Grete zauderte noch, sie beugte sich zu einem in Elfenbein ausgelegten Kaestchen herab und liess ihr Auge darauf ruhen. Wie so oft aeussere Dinge die Vorstellungen der Menschen beeinflussen, so geschah's auch hier. Tankreds Wert und Ansehen stieg in ihren Augen durch all diese herrlichen Dinge, und ein gewisses eifersuechtiges Verlangen, der Mittelpunkt seines Lebens zu werden und Rechte auf all das zu erwerben, was sie umgab, regte sich in Grete. Sie wuenschte in diesem Augenblick, dass er ihr
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