rr von Tressen keine Anknuepfung, dann aber kam ihm ein guter Gedanke,
und er sagte:
"Falsterhof selbst zu verwalten, da Sie ja, wie ich hoere, Mitbesitzer
sind, wuerde Ihnen nicht konvenieren? Uebrigens nachtraeglich meine
Gratulation! Es ist wohl die schoenste Herrschaft in der Provinz."
Diesen Worten war es unmoeglich, auszuweichen. Tankred wusste auch, dass
sie absichtlich gesprochen waren. Tressens wollten Klarheit haben, und
wenn die Dinge nach ihren Wuenschen ausfielen, stand einer Heirat mit
Grete nichts im Wege.
Und da doch einmal das Schweigen gebrochen werden musste, da Tankred je
eher, desto lieber zum Ziele gelangen wollte, warf er alle Bedenken
beiseite und sagte:
"Da Sie mich fragen, will ich Ihnen offen antworten, Herr von Tressen.
Ohnehin draengt es mich, ein unumwundenes Wort mit Ihnen zu sprechen.
Wollen Sie es mir gestatten?"
"Ich kann mich dadurch nur geehrt fuehlen," entgegnete Gretes Stiefvater
verbindlich und zugleich mit groesster Spannung.
"Nun, meine Kousine ist allerdings alleinige Erbin von Falsterhof, aber
sie hat selbst den Wunsch, mich an dem Besitze in halber Hoehe zu
beteiligen. Zu diesem Zwecke wurde mir durch ihren Rechtsbeistand
bereits ein bares Kapital ueberwiesen. Weiteres macht sie abhaengig von
gewissen Bedingungen. Ohne Rueckhalt gesprochen, sie will mich pruefen, ob
ich imstande bin, mit einem grossen Vermoegen umzugehen. Eine gewisse
Breckensche Pedanterie, uebertriebene Gewissenhaftigkeit leiten sie. Aber
ich besitze ein Schriftstueck, das unzweifelhaft ihre Absicht kund giebt,
mich zum gleichberechtigten Erben einzusetzen.--Ich gelange nun auf den
anderen Punkt, Herr von Tressen. Ihre Tochter, Fraeulein Grete, hat
gleich bei unserer ersten Begegnung einen tiefen Eindruck auf mich
gemacht, und er hat sich bei jeder von Ihnen und Ihrer Frau Gemahlin mir
in so ueberaus liebenswuerdiger Weise gestatteten Wiederholung meiner
Besuche verstaerkt. Aber noch ein besonderer Umstand tritt hinzu, der
meine sehr lebhaften Wuensche unterstuetzt. Unwillkuerlich richtet ein
besonnener Mensch auch den Blick auf die Umgebung der Erwaehlten seines
Herzens. Er fragt sich, ob die Personen, die ihr nahe stehen, ihm
sympathisch sind, und da muss ich ohne Komplimente sagen, dass ich es als
das hoechste Glueck ansehen wuerde, in Zukunft gerade mit Ihnen und Ihrer
Frau Gemahlin in naehere Beruehrung zu treten."
Bei den letzten Worten machte Tankred ein so freimuetig liebenswuerdiges
G
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