enutzte
Bleifeder immer mit demselben harten Geraeusch aus Tressens Hand auf den
Spieltisch fiel, waehrend Frau von Tressens lebhaftes Lachen erscholl,
und Hederichs unvermeidliches "Drum und dran! das musste Schlemm werden!"
ertoente, sassen nebenan Tankred und Grete in stillem Gefluester, und
endlich die lang ersehnte Gelegenheit ergreifend, raunte er dem durch
seine Worte und Gebaerden immer mehr erregten Maedchen zu:
"Gestern auf Falsterhof wehrten Sie mir, Fraeulein Grete, zu sprechen.
Ich ging mit Gefuehlen, die ich nicht zu beschreiben vermag, von Ihnen.
Mir war, als ob Sie mir befohlen haetten, einen Tag und eine Nacht den
Atem anzuhalten. Ich ringe seit gestern gleichsam nach Luft, und nur ein
Gedanke beschaeftigt mich: zu vollenden, was mir gestern auf der Lippe
lag. Darf ich denn nun sprechen,--o bitte, nein, lassen Sie mir Ihre
Hand, die ich es nicht mehr erwarten kann, zu fassen,--Ihnen sagen, was,
was,--" Er hielt inne und forschte in ihrem Angesicht.
Grete wagte nicht, empor zu sehen. Sie lag unter dem Bann seines Wesens,
und gerade weil es sie draengte, das sie berauschende Wort zu hoeren, fand
sie keine Sprache. In dieser sonst so kalten Brust brach eine heiss
stroemende Quelle auf, das Gefuehl ueberflutete alles: Verstand, Vernunft
und Ueberlegung. Sie liebte und wollte geliebt sein! Ihr Herz pochte,
ihre Sinne waren in Aufruhr, und schon die Naehe des Mannes durchstroemte
sie mit einer fieberhaften Wonne. Als er noch einmal auf sie einsprach,
draengend, schmeichelnd, zaertlich und feurig, war sie nicht mehr Herr
ihrer selbst; sie litt es, dass er sie, ihr Schweigen, ihr Wesen richtig
deutend, umfasste, und ploetzlich draengte sie selbst ihre Lippen zu den
seinen und hielt ihn lange und fest umschlungen.
Auch durch Tankreds Inneres zog ein Gefuehl von Saettigung und Wonne, und
seine Seele triumphierte. So war es denn erreicht! Er, der vor
Halbjahresfrist noch wie ein Bettler, wie ein Ausgestossener auf
Falsterhof erschienen war, sass im Schloss von Holzwerder, und die Erbin
der reichen Herrschaft hing an seinem Halse und gestand ihm ihre Liebe.
Ja, sie wuerde sich wie ein Raubtier aufgerichtet haben, wenn jemand ihn,
Tankred von Brecken, von ihrer Brust haette reissen wollen.--
* * * * *
Fast eine Woche war vergangen. Tankred war abermals auf dem Wege nach
Falsterhof und zwar diesmal mit der Absicht, von Frege Bestimmtes ueber
die Rueckkehr seiner Kousine zu erfa
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