FREE BOOKS

Author's List




PREV.   NEXT  
|<   84   85   86   87   88   89   90   91   92   93   94   95   96   97   98   99   100   101   102   103   104   105   106   107   108  
109   110   111   112   113   114   115   116   117   118   119   120   121   122   123   124   125   126   127   128   129   130   131   132   133   >>   >|  
enutzte Bleifeder immer mit demselben harten Geraeusch aus Tressens Hand auf den Spieltisch fiel, waehrend Frau von Tressens lebhaftes Lachen erscholl, und Hederichs unvermeidliches "Drum und dran! das musste Schlemm werden!" ertoente, sassen nebenan Tankred und Grete in stillem Gefluester, und endlich die lang ersehnte Gelegenheit ergreifend, raunte er dem durch seine Worte und Gebaerden immer mehr erregten Maedchen zu: "Gestern auf Falsterhof wehrten Sie mir, Fraeulein Grete, zu sprechen. Ich ging mit Gefuehlen, die ich nicht zu beschreiben vermag, von Ihnen. Mir war, als ob Sie mir befohlen haetten, einen Tag und eine Nacht den Atem anzuhalten. Ich ringe seit gestern gleichsam nach Luft, und nur ein Gedanke beschaeftigt mich: zu vollenden, was mir gestern auf der Lippe lag. Darf ich denn nun sprechen,--o bitte, nein, lassen Sie mir Ihre Hand, die ich es nicht mehr erwarten kann, zu fassen,--Ihnen sagen, was, was,--" Er hielt inne und forschte in ihrem Angesicht. Grete wagte nicht, empor zu sehen. Sie lag unter dem Bann seines Wesens, und gerade weil es sie draengte, das sie berauschende Wort zu hoeren, fand sie keine Sprache. In dieser sonst so kalten Brust brach eine heiss stroemende Quelle auf, das Gefuehl ueberflutete alles: Verstand, Vernunft und Ueberlegung. Sie liebte und wollte geliebt sein! Ihr Herz pochte, ihre Sinne waren in Aufruhr, und schon die Naehe des Mannes durchstroemte sie mit einer fieberhaften Wonne. Als er noch einmal auf sie einsprach, draengend, schmeichelnd, zaertlich und feurig, war sie nicht mehr Herr ihrer selbst; sie litt es, dass er sie, ihr Schweigen, ihr Wesen richtig deutend, umfasste, und ploetzlich draengte sie selbst ihre Lippen zu den seinen und hielt ihn lange und fest umschlungen. Auch durch Tankreds Inneres zog ein Gefuehl von Saettigung und Wonne, und seine Seele triumphierte. So war es denn erreicht! Er, der vor Halbjahresfrist noch wie ein Bettler, wie ein Ausgestossener auf Falsterhof erschienen war, sass im Schloss von Holzwerder, und die Erbin der reichen Herrschaft hing an seinem Halse und gestand ihm ihre Liebe. Ja, sie wuerde sich wie ein Raubtier aufgerichtet haben, wenn jemand ihn, Tankred von Brecken, von ihrer Brust haette reissen wollen.-- * * * * * Fast eine Woche war vergangen. Tankred war abermals auf dem Wege nach Falsterhof und zwar diesmal mit der Absicht, von Frege Bestimmtes ueber die Rueckkehr seiner Kousine zu erfa
PREV.   NEXT  
|<   84   85   86   87   88   89   90   91   92   93   94   95   96   97   98   99   100   101   102   103   104   105   106   107   108  
109   110   111   112   113   114   115   116   117   118   119   120   121   122   123   124   125   126   127   128   129   130   131   132   133   >>   >|  



Top keywords:

Tankred

 

Falsterhof

 

Tressens

 

gestern

 

selbst

 
sprechen
 

Gefuehl

 

draengte

 

deutend

 
umfasste

richtig

 
Lippen
 

Schweigen

 

seinen

 

ploetzlich

 

schmeichelnd

 

pochte

 

Aufruhr

 

Ueberlegung

 

Vernunft


liebte

 

wollte

 

geliebt

 

draengend

 

einsprach

 

zaertlich

 

feurig

 

einmal

 

Mannes

 

durchstroemte


fieberhaften

 
Bettler
 

Brecken

 

jemand

 

haette

 
reissen
 

wollen

 

wuerde

 

Raubtier

 

aufgerichtet


vergangen

 

Rueckkehr

 

seiner

 

Kousine

 

Bestimmtes

 

abermals

 
diesmal
 

Absicht

 

erreicht

 

Halbjahresfrist