Ihr eine auskoemmliche Rente bezieht,
zumal Euch die Vorteile des Aufenthalts auf Holzwerder entzogen werden."
Da diese Antwort auf der einen Seite sehr ausweichend war, der Schluss
aber auf etwas hinzudeuten schien, was Frau von Treffen noch gar nicht
in den Sinn gekommen war, schwieg sie fuer Sekunden hoechst betroffen und
ihre Enttaeuschung malte sich deutlich in ihren Zuegen. Dann aber nahm sie
mit einem Anflug von anlehnender Abwehr das Wort und sagte:
"Ich verstehe nicht, Kind, was willst Du mit dem letzten Satze sagen?"
"Na ja, ich meine," entgegnete Grete, nicht ohne Verlegenheit, "dass Ihr
doch--wohl in Zukunft--" und nun lenkte sie durch den Ton in einer Weise
ein, als ob das Folgende eben doch nur den Wuenschen ihrer Mutter
entspraeche,--"in der Stadt leben wollt!"
"Nein!" gab die Frau kurz und entschieden und wiederum so zurueck, als ob
sie die Hoffnung, die sich in den Worten ihrer Tochter ausgesprochen
hatte, gar nicht herausgefuehlt habe. "Wir behalten unsern Wohnsitz hier.
Ich denke, wir richten uns oben ein--auch darueber wollte ich mit Dir
reden--und Ihr herrscht unten. Natuerlich bleibt Euch das Reich, und wir
bescheiden uns mit den kleineren Raeumen."
"So, so," meinte Grete, sich zwangsweise fuegend. "Gewiss, ja, das laesst
sich ja auch machen!--Ich weiss nicht, wie Tankred darueber denkt.--Und
was die andere Sache betrifft, so will ich auch gleich heute mit ihm
sprechen. Sei ueberzeugt, liebe Mama," schloss sie, noch mehr einlenkend,
da sie dem sehr ernsten Blicke ihrer Mutter begegnete, "dass die Dinge
sich so vollziehen werden, wie sie einer gerechten Behandlung in solchen
Faellen entsprechen."
"Es wird also doch noetig sein, dass wir noch einmal reden!? Das moechte
ich nicht. Es waere mir--" hier nahm Frau von Treffen schon deshalb
einen entschiedenen Anlauf, weil ihr ahnte, dass sie vielleicht alles
verscherzen werde, falls sie die augenblickliche Gelegenheit nicht
wahrnahm,--"doch lieb, wenn wir beide noch ein Wort ueber die Hoehe der
Rente spraechen, wenn Du, mein liebes Kind, mich dadurch, dass Du Dich
jetzt aeusserst, der Peinlichkeit einer abermaligen Eroerterung
ueberhoebest."
"Nun ja, Mama," entgegnete Grete, die nicht minder selbstsuechtig war als
Tankred, aber die Tugend der Offenheit besass: "Ich finde es, ehrlich
gesagt, etwas viel, was Ihr verlangt. Zwanzigtausend Mark entsprechen
bei vier Prozent einem Kapital von fuenfhunderttausend Mark. Es koennen
ja, so viel ich d
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