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und, die Hand an den blutenden Kopf pressend, mit noch immer gleich finsterer Entschlossenheit dastand, und sagte, ihm die Schluessel hinwerfend: "Diesmal ging's noch an Dir vorbei, Du schleichender Schuft. Aber huete Dich! Trittst Du mir noch einmal in den Weg, so weiss ich, was ich zu thun habe!" Dann schritt er hinaus, band sein Pferd im Stall los und jagte im Galopp auf der Strasse nach Holzwerder zu. * * * * * Und wieder einen Tag spaeter in der Daemmerungsstunde sass die Pastorin an dem Bette ihres Mannes und hoerte mit tiefbeschwertem Herzen, was aus seinem Munde drang. "Kraefte, Kraefte--Lene, fehlen mir! Bitte, reiche mir einen Schluck Wasser." "Soll ich nicht etwas Wein hineinthun?" Der Kranke schuettelte den Kopf. "Ich mag nicht. Nichts schmeckt, nur Durst habe ich, immer Durst nach Wasser. Ah," stiess er heraus und liess erschoepft das Haupt in die Kissen fallen, nachdem die Pastorin ihm das Verlangte eingefloesst. Und dann schlossen sich seine Augen. Aber zugleich streckte er zaertlich die Hand nach ihr aus. "Mein guter Mann!" fluesterte die Frau liebevoll und ergriff die ihr dargebotene Rechte. Schwere Thraenen tropften aus ihren Augen. Eine stumme Dankgebaerde war es von seiner Seite gewesen, aber auch ein Drang, ihr seine Liebe an den Tag zu legen. Und spaeter oeffnete sich die Thuer, und die kleine Lene schob sich, leise auftretend, herein. "Papa Gute Nacht sagen," ging's aus dem Munde des Kindes. Aber die Frau wehrte der Kleinen mit sanfter Bewegung, zog sie zu sich empor und ging mit ihr in eine entferntere Ecke des Zimmers. "Papa schlaeft, mein suesses Kind, wir duerfen ihn nicht wecken! Ich werde ihm erzaehlen, dass Du da warst." Lene nickte. "Papa immer krank! Papa soll mit mir spielen," klagte sie traurig. Aber einem stark entwickelten Ordnungssinn folgend, glitt sie von dem Schoss der Mutter herab und nahm das Blatt einer Blume auf, das am Boden lag. Sie legte es in ihrer Mutter Hand und fuhr fort: "Wann steht Papa wieder auf, Mama, bald?" Da ueberkam die Frau der Schmerz. Am Mittag hatte ihr der Arzt gesagt, dass er kaum verstehe, dass der Kranke bei so schwachem Puls noch lebe. Ein rasendes Fieber, das Hoeppner nach einer Erkaeltung erfasst, hatte alle seine Kraefte verzehrt und ihm jegliche Widerstandsfaehigkeit geraubt. "Weshalb weinst Du?" forschte nun Lenchen mit weinerlicher Stimme und schmiegte sich aengstlich an die Brus
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