t zu Tisch. Du weisst doch!"
Frau von Treffen nickte. "Gerade ueber ihn und Dich, aber auch ueber mich
und meinen Mann wollte ich mit Dir sprechen, Grete. Hoere mich also
einmal ruhig an.
Als Dein Vater starb, lagen die Verhaeltnis sehr einfach, weil ueberaus
guenstig! Ich hatte selbst ein Vermoegen, und Dein Vater ueberliess Dir den
sonst vorhandenen, von ihm in die Ehe mitgebrachten Besitz. Leider
hatten wir--ich meine Dein Stiefvater und ich--viel Unglueck. Papiere, in
denen mein Vermoegen angelegt war, fielen oder wurden ganz wertlos; und
einmal angebroeckelt, zerrann im Laufe der Zeit alles, was ich besessen
hatte.
Stillschweigend haben wir nun von den Renten, die Dir zufielen, mit
gelebt und sind darauf auch fuer die Zukunft angewiesen, da dein
Stiefvater sowohl seines Alters als seiner Kraenklichkeit wegen nicht
imstande ist, noch selbst etwas zu erwerben. Papa hat nun schon mit
Tankred gesprochen und ihm die Notwendigkeit vor Augen gestellt, dass
eine Vereinbarung zwischen Euch und uns stattfindet. In erster Linie
aber hast Du Dein Einvernehmen zu erklaeren, liebe Grete, und ich moechte
Dir einmal sagen, wie wir uns die Dinge gedacht haben."
"Ja, liebe Mama," ging's in ruhig kuehlen Ton aus Gretes Munde.
"Holzwerder warf in den legten Jahren unter Hederichs Verwaltung
durchschnittlich sechzigtausend Mark ab. Davon ist stets ein Teil fuer
Verbesserungen aufgewendet, der Rest ist fuer unsern gemeinsamen
Unterhalt, Deine Erziehung und die Abwechslungen, die wir uns verschafft
haben, verbraucht worden. Tankred hat--natuerlich unter Vorbehalt--mit
Papa von zwanzigtausend Mark gesprochen, die er Dich bitten wuerde, uns
zu ueberlassen. Ihr wuerdet also mehr als das Doppelte behalten, wenn Ihr
auf Holzwerder bleibt, da Wohnung und Lebensmittel Euch hier nichts
kosten. Wenn es auch natuerlich erscheint, dass diese Dinge zwischen
Eltern und Kindern besprochen werden, so bleibt es doch peinlich, und
ich wuerde Dir dankbar sein, liebe Grete, wenn du nach Ruecksprache mit
Tankred das Resultat Eurer Ueberlegungen ohne abermalige Eroerterungen in
einem von unserem Advokaten beglaubigten Dokument Deinem Vater uebergeben
wolltest.--Nun, was meinst Du?" schloss die Frau, als Grete bei der
Pause, die sie machte, nicht gleich ins Wort fiel.
"Ich verstehe ja gar nichts von Geldsachen, liebe Mama. Ich habe keine
Ahnung, wie viel wir fuer unsern Unterhalt brauchen. Ich meine aber, dass
es ganz selbstverstaendlich ist, dass
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