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avon verstehe, in der Landwirtschaft Konjunkturen eintreten, die unsere Einnahme auf wohl zwei Drittel zu reduzieren vermoegen,--ja, gewiss, Hederich hat mir das frueher einmal gesagt,--und dann ist das Verhaeltnis doch zu unguenstig. Wir muessen rechnen, was uns im unguenstigsten Falle bleibt; davon Euch ein Drittel zu ueberweisen, scheint mir gerecht und billig. Bitte, lass mich mit Tankred, der ja ueber landwirtschaftliche Verhaeltnisse unterrichtet ist, sprechen, auch noch einmal mit Hederich Ruecksprache nehmen. Ich sage Dir dieser Tage genau, was wir koennen und wollen!" Die verwoehnte Frau, die bisher allein geherrscht und ueber die vorhandenen Mittel mit unbeschraenkter Hand verfuegt hatte, biss die Lippen aufeinander. Gegen das, was Grete gesagt hatte, liess sich nichts einwenden, es verriet zugleich aber einen so festen Willen und einen so klaren Blick in die Verhaeltnisse, dass die Frau von der unangenehmen Ueberraschung, dass sie so benachteiligt werden sollte, ganz ueberwaeltigt ward. Und doch bezwang sie sich. Gerade ihre zarte Sinnesart liess sie schweigen neben der Erwaegung, dass sie ja ohnehin machtlos war, wenn Grete erklaerte, sie wolle sich an ein festes und schriftliches Abkommen ueberhaupt nicht binden. Nach dem Umfang ihrer Einnahme und ihres eigenen Verbrauchs wolle sie geben. Aber unter dem schmerzlichen Gefuehl ueber den unnatuerlich berechnenden Sinn ihres Kindes griff sie nach dessen Hand und sagte: "Wir waren bisher so gluecklich mit einander, Grete. Lass unser gutes Einvernehmen nicht erschuettert werden durch Geldfragen, die leider in den meisten Faellen Zerwuerfnisse hervorrufen. Ich bitte Dich, mein Kind, behalte mich lieb, wie ich Dich liebe, und erinnere Dich stets, dass Du einst ein huelfloses Geschoepf warst, das nirgends eine bessere Zuflucht fand als am Herzen seiner Mutter!--Nicht wahr, Grete, Du versprichst mir, dass Du zu mir und Deinem Vater halten wirst. Ach, oft sah ich schon mit Sorge in die Zukunft, und mein Sinn ward truebe. Er ist es jetzt wieder!" Bei den legten Worten draengten sich schwere Thraenen aus den Augen der Frau, und in Grete von der Linden regte sich etwas von Ruehrung und guten Entschluessen zugleich. "Ich bitte Dich, Mama, weine nicht. Gab ich Dir denn Anlass, so traurig zu sein, habe ich nicht als selbstverstaendlich betont, dass Euch ein sorgenfreies Alter gesichert wird? Wenn ich meiner nur einmal innewohnenden Natur folge, die weniger sorg
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