, dass dies ein Punkt ist, wo Du fest bleiben musst,
Grete. Ohne Not mit den Schwiegereltern zusammenzuwohnen, heisst, taeglich
das Dach oeffnen, um das Wetter hereinzulassen. Aber bitte, beruehre diese
Sache vorlaeufig noch gar nicht. Wir werden sagen, dass wir nach der
Hochzeit eine Reise unternehmen wollen, und unsere Wuensche sprechen wir
dann in sehr ruecksichtsvoller, aber ebenso entschiedener Weise
schriftlich aus. Muendliche Eroerterungen sind peinlich, ihnen wollen wir
aus dem Wege gehen. Dass sie uns jaehrlich einmal besuchen, kann uns
natuerlich nur sehr willkommen sein, aber sie oben, wir unten, das fuehrt
zu nichts Gutem. Uebrigens will ich zugeben,--" hier trug Tankred der
Moeglichkeit Rechnung, dass doch einmal das Gespraech ueber diesen
Gegenstand Tressens zu Ohren kommen koennte,--"dass fuer ein Zusammenleben
wenige Personen sich so eignen, wie Deine ueberaus treffliche Mutter und
Dein sehr liebenswuerdiger Papa."
Grete war sichtlich voellig einverstanden. Gegen das vorgeschlagene
Versteckspielen lehnte sich ihre ehrliche Natur freilich ein wenig auf,
aber sie ueberwand ihr Schwanken leicht, weil sie die eben von Tankred
hervorgehobene Peinlichkeit einer muendlichen Eroerterung in Betracht
zog.
"Wann siedelst Du denn nun nach Falsterhof ueber, lieber Tankred?" warf
dann noch Grete hin. "Woran liegt's eigentlich, dass Du nicht Ernst
machst? Die Gruende von frueher sind doch nun hinfaellig."
Da schoss es Tankred von Brecken durch den Kopf, dass er das Unguenstige
fuer sich guenstig nuetzen koenne, und er gab, den Tag, an welchem die Szene
mit Frege stattgefunden, auf eine fruehere Zeit verschiebend, diesen
Vorfall als Grund fuer sein Fernbleiben von Falsterhof an. Grete werde
verstehen, wie ungemuetlich es sei, einen solchen renitenten Menschen,
den er aber doch nicht fortschicken koenne, um sich zu haben. Den
Gegenstand, wegen dessen er ihn gezuechtigt hatte, umging er; er erwaehnte
nur, dass Frege sich hoechst unverschaemt betragen habe. Eine offene
Darlegung des Sachverhalts schien ihm gefaehrlich; sie konnte doch
Misstrauen erwecken. Gerade das Schriftstueck hatte ja Tressens
Bereitwilligkeit, einer Verlobung mit Grete zuzustimmen, gefoerdert;
letztere selbst--Tankred bezweifelte es nicht--wuerde ohne die Aussicht,
die ihm durch dasselbe auf Falsterhof eroeffnet wurde, gezoegert haben, ja
zu sagen.
Er durchschaute sie ganz. Sie aber, seiner Kunst erliegend, traute ihm
bisher nichts Schlechtes
|