er{~SINGLE LEFT-POINTING ANGLE QUOTATION MARK~}, und Sie werden sich allergnaedigst herablassen, mir Miss
Nellies Brief vorzulesen! eine Frau - ein Wort!"
Nun war sie gefangen! Entfliehen konnte sie ihm nicht mehr, es waere zu
einfaeltig gewesen. Sie drueckte die Hand fest auf das stuermisch klopfende
Herz und wandte sich um. Scheu, wie eine wilde Taube, die sich im Netze
gefangen hat, erhob sie das braune Auge und sah ihn an.
Ihre Befangenheit entging ihm nicht, aber mit feinem Gefuehle brachte er
sie mit leichtem Scherze darueber hinweg. Er bot ihr den Arm und fuehrte sie
zu einer Ecke der Veranda, in welcher ein kleiner eiserner Tisch und zwei
Stuehle standen. Die Oktobersonne stahl sich durch das blutrote Weinlaub
und neckte das junge Maedchen. Gerade in die Augen blitzte sie ihm ihre
Strahlen hinein, so dass sie dieselben schliessen musste.
"Die Sonne blendet," bemerkte Ilse und war froh, ein gleichgueltiges Wort
gefunden zu haben. "Es ist auch so warm hier," fuhr sie fort und erhob
sich.
"Die boese Sonne! Wir wollen ihr aus dem Weg gehen!" Und er fuehrte sie auf
die entgegengesetzte Seite.
Hier war es schattig und kuehl und Ilse hatte keinen Grund mehr, sich zu
erheben. Sie war auch nach und nach mehr Herrin ihrer Beklommenheit
geworden, und als er noch einmal an den Brief erinnerte, fand sie sogar
den frueheren scherzhaften Ton.
"Sie sind ein Quaelgeist," sagte sie. "Was kann es Sie interessieren, {~SINGLE RIGHT-POINTING ANGLE QUOTATION MARK~}wie{~SINGLE LEFT-POINTING ANGLE QUOTATION MARK~}
- und {~SINGLE RIGHT-POINTING ANGLE QUOTATION MARK~}was{~SINGLE LEFT-POINTING ANGLE QUOTATION MARK~} Nellie mir schreibt! Sie wollen nur darueber spotten und das
duerfen Sie nicht!"
"Wie koennen Sie mich in so boesem Verdacht haben!" wehrte er ab. "Sie haben
mir Ihre Freundin so liebenswuerdig geschildert, dass mein Wunsch, von ihr
zu hoeren, wie sie mit eigenen Worte von ihrem Gluecke schreibt, ganz
natuerlich ist."
Ilse sah ihn noch etwas unglaeubig an, doch, da sie den spottenden Zug um
seinen Mund nicht entdeckte, glaubte sie ihm und zog den Brief aus der
Tasche. Sie schlug ihn auf und las ihn fuer sich.
"Nun?" fragte er.
"Immer Geduld, Herr Assessor! Erst muss ich die Stellen aussuchen, die Sie
hoeren duerfen! Der ganze Inhalt ist nicht fuer Ihre Ohren bestimmt!"
"Das waere grausam!" protestierte er dagegen, "das ist gerade so, als ob
Sie einem Kinde ein Stueckchen Zucker hinhalten und sagen zu ihm: du
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