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"ich will nicht vorsichtiger sein, solche Arbeit brauche ich nicht zu thun." Aber sie nahm sich das naechste Mal doch mehr in acht, es war am Ende kein sehr angenehmes Gefuehl, von allen ausgelacht zu werden. Auch bemerkte sie, dass keine der Pensionaerinnen, selbst die ungrazioese Grete nicht, sich so einfaeltig benahm wie sie, die meisten verrichteten die kleinen haeuslichen Geschaefte mit Anmut und besonders mit einem freundlichen Gesichte, - sollte sie die einzig Dumme unter allen sein? Lilli erhielt ihren Tischplatz zwischen der Vorsteherin und Ilse. Waehrend der Mahlzeit belustigte sie die ganze Gesellschaft. Sie plauderte ganz unbefangen, gar nicht schuechtern und bloede. "Das macht," bemerkte Flora, "weil sie unter Kuenstlern gross geworden ist." "Du, Fraeulein, gieb mir noch a Gipferl, bitt' schoen. Ich hab' halt so grossen Hunger," rief sie ungeniert. Und als Fraeulein Guessow fragte, welches ihre Lieblingsgerichte seien, meinte sie: "Wianer Wuerstl und Sauerkraut." "Aber eine Mehlspeise wirst du doch lieber essen," meinte Fraeulein Raimar. "O nein! Mehlspeis' ess i gar nit gern - aber a gross Stueckerl Rindfleisch mit Gemues - das mag i!" Alles lachte. Selbst die Vorsteherin stimmte ein. Wer haette auch nicht mit Vergnuegen dem Geplauder der Kleinen zuhoeren sollen! Mit Lilli war ein andres Leben in die Pension gekommen. Alles drehte sich um sie, jeder wollte ihr Freude machen. Und wenn die Maedchen auch vermieden, ihr Schmeicheleien in das Gesicht zu sagen, so waren doch alle bemueht, ihr den Hof zu machen. Am gluecklichsten waren sie, wenn Lilli sich herabliess, ein kleines Volkslied zu singen. Ich sage herabliess, denn wenn sie nicht aufgelegt war, liess sie sich durch keine Bitten dazu bewegen. - Flora geriet jedesmal in Verzueckung, prophezeite Lilli eine grosse Zukunft und schwur darauf, dass sie einst mit ihrer vollen, weichen Stimme ein Stern erster Groesse am Theaterhimmel sein werde. Voll und weich war die Stimme nicht, Flora blickte einmal wieder durch ihre romantische Brille, aber es klang weh und traurig, wenn das Kind mit so ernsthafter Miene dastand und sang. "Sie ist furchtbar suess!" lispelte Melanie, als Lilli zum erstenmal {~SINGLE RIGHT-POINTING ANGLE QUOTATION MARK~}Kommt a Vogerl geflogen{~SINGLE LEFT-POINTING ANGLE QUOTATION MARK~} vortrug. "Sieh nur, Flora, wie melancholisch sie die Augen in die Ferne richtet." "Ja, melancholisch," wiederholte Flora langsam und path
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