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einem Offizier unterhielt.-- Endlich ging's zu Tisch. Klamm fuehrte die Tochter eines hohen Beamten im Ministerium. Herr Knoop hatte es so gewuenscht, und es war auch richtig so. Klamm wusste die Menschen fuer sich einzunehmen, und es war klug, nichts zu versaeumen, sich dieser Familie Gunst zu erwerben. Von dem Wohlwollen des Herrn Ministerialdirektors hing die Entscheidung ueber die Vergebung sehr umfangreicher Druckauftraege ab. Bei Tisch warfen zwei Personen wiederholt forschende, von Eifersucht keineswegs freie Blicke zu ihm hinueber: Margarete und Ileisa! Und Klamm bemerkte es jedesmal, wenn sie hinueberschauten, und jedesmal begegnete er ihnen mit irgend einer Aufmerksamkeit, indem er entweder das Glas erhob und ihnen zutrank, oder einen Ausdruck stillen Einverstaendnisses in seinen Augen erscheinen liess. Als seine Tischnachbarin, Fraeulein von Wiedenfuhrt, dies einmal bemerkte, redete sie Klamm auf die beiden Damen an: "Wie Fraeulein Knoop sei? Sie habe sie nur einigemale bei Bazaren, wo sie zusammen gewirkt, gesehen. Ob sie ein liebenswuerdiges, junges Maedchen waere?" "Fraeulein Knoop ist eine jener tadellosen jungen Damen, an denen man nur bemaengeln koennte, dass sie etwas kleinbuergerlich sind. Ihre Natuerlichkeit, ihre Gradheit, ihr ungemein rechtschaffener Charakter verschmaehen es, irgend welche Schminke zu gebrauchen Und doch wuerde ihre Anziehungskraft durch eine Milderung dieser Hausbackenheit um vieles gewinnen." "Also Sentiments haben Sie fuer die Tochter Ihres Chefs nicht, Herr von Klamm? Dann ist ja noch Hoffnung fuer die vielen, die ihr Auge mit Sehnsucht auf Sie richten!" warf das junge Maedchen neckisch hin. "Glauben Sie wirklich, dass sich jetzt noch jemand aus Ihren Kreisen fuer mich interessiert?" gab Klamm auf diese, der verstandesmaessigen Richtung des Fraeuleins entsprechende, Rede zurueck. "Ich bin Prokurist in einer Buchdruckerei geworden. Das ist eigentlich so unerhoert, dass man die Pflicht hat, von meiner Existenz auf Erden Abstand zu nehmen." "Es wuerde so sein, wenn Sie nicht eben Herr von Klamm waeren," fiel die Dame mit ehrlicher Anerkennung ein. "Es giebt Ausnahmemenschen, denen alles wohl ansteht, zu denen infolgedessen auch jeder--und wenn er sich noch so sehr straeubt--Stellung nehmen muss. Juengst wurde Ihr Artikel ueber gesellschaftliche Arten und Unarten in den Taeglichen Nachrichten vielfach besprochen. Ich kann Ihnen verraten, dass er allen ausnehm
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