FREE BOOKS

Author's List




PREV.   NEXT  
|<   15   16   17   18   19   20   21   22   23   24   25   26   27   28   29   30   31   32   33   34   35   36   37   38   39  
40   41   42   43   44   45   46   47   48   49   50   51   52   53   54   55   56   57   58   59   60   61   62   63   64   >>   >|  
stand scheint nicht ohne Einfluss auf die amtliche Stellung gewesen zu sein; denn es ist doch wohl nicht Zufall, dass die am reichsten Verleibgedingte, Margarete von Haubitz, zur Aebtissin gewaehlt wurde[39]. Auch das Alter war ein gar verschiedenes: da war die 70 jaehrige Ursula Osmund, die an hundert Jahre alt wurde, und die zehnjaehrige Katharina von Bora und die beiden jungen Schoenfeld, welche in aehnlichem Alter standen. Lange Zeit wurden gar keine neuen Jungfrauen in das Stift aufgenommen: von 1510 bis 1517 blieben Katharina und Ave die letzten, vielleicht weil die Zahl 50 (mit den Konversen) ueberschritten war und die Einkuenfte des Klosters nicht mehr Personen ertrugen. Dass die Klosterfrauen auch an Wesen, Charakter und Temperament verschieden waren, ist natuerlich; aber alle geistige Individualitaet (alle "Eigenschaft") wurde durch die Klosterregel und Klosterzucht ebenso ausgeloescht, wie die leibliche Verschiedenheit durch die gleiche Tracht: Nonnen tragen auch eine geistige Uniform. Dazu sind Freundschaften verboten. Von irgend einer Eigenheit einer Schwester erfaehrt man nichts. Nur die Aebtissin Margarete von Haubitz ist spaeter charakterisiert als: "ehrliches (vornehmes), frommes, verstaendiges Weibsbild"[40]. Ob die neue Klosterjungfrau _Katharina von Bora_ an ihr oder den anderen Verwandten aus dem muetterlichen Geschlechte eine Annehmerin gefunden habe, ist nicht zu sagen. Doch war nicht von vornherein die Verwandtschaft mit der Aebtissin ein Grund zu einer freundlichen Behandlung. Denn eine gleichzeitig mit Katharina in ein andres Kloster eingetretene junge Nonne beklagt sich, dass ihre Muhme, die Aebtissin, ganz besonders gewaltthaetig und grausam mit ihr verfahren sei. Vielleicht hat Katharina eine Art muetterliche Freundin an ihrer anderen Verwandten aus dem vaeterlichen Geschlecht gefunden, der ehemaligen Siechenmeisterin Magdalena von Bora, weil diese nachher sich als "Muhme Lene" so innig an Katharina und ihre neue Familie anschloss[41]. Zunaechst wurde das junge Maedchen eingefuehrt in die Ordensregel und den Gottesdienst, wurde gewoehnt an kloesterliches Benehmen und an geistliches Denken und Wesen, auch unterrichtet in einigen Kenntnissen und Fertigkeiten. In Nimbschen wird keine besondere Novizenmeisterin genannt; es war nur vom Abt bei der Einfuehrung der neuen Aebtissin 1509 im allgemeinen aufs neue als Ordensregel eingeschaerft: "Weil es ein Werk der Froemmigkeit und Barmherzigkeit i
PREV.   NEXT  
|<   15   16   17   18   19   20   21   22   23   24   25   26   27   28   29   30   31   32   33   34   35   36   37   38   39  
40   41   42   43   44   45   46   47   48   49   50   51   52   53   54   55   56   57   58   59   60   61   62   63   64   >>   >|  



Top keywords:

Katharina

 

Aebtissin

 
geistige
 

Ordensregel

 

Margarete

 

anderen

 

Verwandten

 

Haubitz

 

gefunden

 

Vielleicht


eingetretene
 

gewaltthaetig

 

besonders

 

verfahren

 

beklagt

 

grausam

 

muetterlichen

 

Geschlechte

 

Annehmerin

 

Klosterjungfrau


verstaendiges

 

Weibsbild

 

Behandlung

 

gleichzeitig

 

andres

 

freundlichen

 

vornherein

 

Verwandtschaft

 

Kloster

 
Novizenmeisterin

besondere

 
genannt
 

Nimbschen

 

einigen

 

Kenntnissen

 

Fertigkeiten

 

Froemmigkeit

 

Barmherzigkeit

 

eingeschaerft

 

Einfuehrung


allgemeinen

 

unterrichtet

 

Denken

 

Magdalena

 

Siechenmeisterin

 

nachher

 

frommes

 
ehemaligen
 

Geschlecht

 

muetterliche