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geendigt war, trat der Taenzer wieder auf, man liess ihn gelassen tanzen und pfiff ihn hinterher aus. Im folgenden Zwischenakt ahmte ein Schauspieler die bekanntesten Mitglieder beider Theater auf's taeuschendste nach; etwas, das doch wohl bei keiner Buehne anderer Nationen geduldet werden wuerde. Gang, Sprache, Deklamation, alles war zum Verwechseln; mit lautem Beifall rief das Publikum den Namen des jedes Mal dargestellten Schauspielers aus. Sehr interessant war es, dieselbe Stelle einer Tragoedie mehrere Mal hintereinander auf ganz verschiedene Weise deklamieren zu hoeren. Auf alles dieses folgte noch ein Nachspiel, ohne welches das Publikum gewiss nicht ruhig nach Hause gegangen waere, obgleich schon fast der Tag wieder anbrach. Den groessten Laerm aber erlebten wir in Sheridans Umarbeitung von "Rollas Tod", im "Pizarro". Bis jetzt hatte man dieses Stueck nur in Drury Lane, aber vielmal hintereinander gegeben, denn Sheridan war bekanntlich Mitdirektor jenes Theaters. Jetzt ward es mit neuen praechtigen Dekorationen auch im Covent Garden angekuendigt. Mme. Siddons sollte die Cora, Kemble den Rolla, Cooke den Pizarro spielen. Alle Logen waren laengst auf diesen Tag vorbestellt, alles war voll Erwartung. Die Direktion von Drury Lane konnte den Triumph von Covent Garden unmoeglich gleichgueltig ansehen, und sie ergriff sonderbare Mittel ihn zu vereiteln. Fuer's erste kuendigte sie dasselbe Stueck fuer den naemlichen Abend an. Der Fall, dass das naemliche Stueck an einem Abend in beiden Haeusern gegeben werden sollte, war damals nicht vorgekommen, solange die Londoner Theater existierten. Sodann gab sie den Tag vor der Vorstellung ein praechtiges Mittagessen, Herrn Cooke zu Ehren. Dass auf englische Weise dabei viel getrunken ward, dass der Held des Tags mit einem ziemlichen Rausche nach Hause gebracht werden musste, war in der Regel. Abends darauf, als das Schauspiel anfing, fand sich eine ungeheure Menge Zuschauer ein, die glaenzendste Versammlung, die man seit langer Zeit in Covent Garden gesehen hatte. Zu Anfang ging alles vortrefflich, bis Cooke als Pizarro auftrat und--trotz aller Anstrengung--nicht imstande war, auch nur ein lautes Wort hervorzubringen. Er versuchte zwei, drei Mal zu reden, umsonst, er musste verstummen. Nur zu gut hatten die Schauspieler von Drury Lane die Schwaeche ihres ehemaligen Mitgenossen gekannt und berechnet, denn jedes Mal war Cooke den Tag nach einem Rausche durchaus heiser, so
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