in erhebendes, es war mehr ein beaengstigendes Gefuehl.
Die wenigen Menschen um uns her schwanden fast vor unseren Blicken
und machten durch ihre Kleinheit die gewaltige Groesse dieser
Steinmasse uns erst recht anschaulich.
Es wurde sehr schwer, sich von diesem ersten Eindrucke loszureissen.
Solche Pygmaeen waren es doch auch, dachten wir endlich, welche
dies erstaunenswerte Werk durch vereinte Kraft emportuermten,
und ein einziger unter ihnen bildete es vor in seinem Geiste,
noch ehe es sich in die Luefte erhob. Ja, er dachte es sich noch
weit herrlicher, als es jetzt dasteht, er allein leitete die Kraefte
der vielen Hunderte, die arbeiteten und sich abmuehten und doch nicht
deutlich wussten, was sie taten. Jetzt ruhen der Werkmeister
und die Arbeiter; aber ihr Werk wird stehen, trotzend der maechtigen
Zeit, in herrlichen Ruinen, wenn die ganze volkreiche Stadt
laengst eine Wueste ward wie Palmyra und Persepolis.
Beherzter blickten wir nun hinauf und wandelten in dem hohen Raume,
in welchem unserer Tritte feierlich widerhallten; wie lauter Donner
ertoente es durch das weite Gewoelbe, als man oben auf der Galerie,
die am Fusse des Doms rings um denselben hinlaeuft, eine Tuer zuwarf.
Wir stiegen hinauf zu dieser Galerie; wunderbar ist der Blick
von dort hinab und hinauf. In der Hoehe glaubt man eine zweite Kirche
sich erheben zu sehen, so hoch ist noch immer von hier das Gewoelbe
des Doms. In der Tiefe scheint der aus grossen schwarzen und weissen
Marmorquadern zusammengesetzte Fussboden wie feines Mosaik.
Die Galerie heisst die Fluestergalerie, Whispering Gallery, weil das
an die Mauer gelegte Ohr auf einer Stelle derselben alles deutlich
vernimmt, was auf der entgegengesetzten Seite ganz leise gegen
die Wand gesprochen wird.
Von dieser Galerie stiegen wir noch weiter, bis aussen, wo auf
der hoechsten Hoehe des Doms sich die sogenannte Laterne erhebt.
Wir betraten die ihren Fuss umgebende Galerie mit der Hoffnung,
aber der Steinkohlenrauch der vielen Feueressen verbarg uns
die Naehe und der dem englischen Himmel eigene nebelartige Duft
die Ferne.
Ein Trupp Matrosen, den wir mit grossem Geraeusche heraufsteigen
hoerten, trieb uns hinunter.
Wie wir durch Ludgate Hill, eine dem Kirchhof zunaechst gelegene
sehr volkreiche Strasse nach Hause gingen, sahen wir alle Fussgaenger
still stehen und aengstlich nach dem von unten sehr klein
scheinenden Kreuze hinblicken, welches ueber einer Kugel oben
auf der Laterne de
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