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nterabteilungen hat. Die Erziehung
in diesen Anstalten, sowie auch das Studieren in Oxford und
Cambridge haben noch viel Strenges und Kloesterliches, sogar
in der Kleidung. Im Monat August werden die Schueler in Eton
examiniert und diejenigen ausgewaehlt, welche nach Cambridge
gehen sollen, um ihre Studien fortzusetzen. Die zwoelfe unter
diesen, die sich im Examen am besten auszeichnen, haben das Recht,
nach drei Jahren Mitglieder der Universitaet Cambridge zu werden,
Fellows of the University, welches ehrenvoll und eintraeglich ist.
Die Bibliothek in Eton ist bedeutend. Weitlaeufige, wohlunterhaltene
Gaerten umgeben die Schulgebaeude.
Die Gaerten von Kew
Durch den Hyde Park hindurch, vorueber an den schoenen Gaerten
von Kensington, fuehrt der Weg zu diesen, besonders in botanischer
Hinsicht mit Recht beruehmten koeniglichen Gaerten.
Vier englische Meilen faehrt man von Kensington nach Kew zwischen
einer seltenen ungebrochenen Reihe eleganter, mit zierlichen
Grasplaetzen und Gaerten eingefasster Landhaeuser. Groesstenteils
sind diese der Aufenthalt wohlhabender Londoner Familien,
deren Haeupter in der Stadt ihren Geschaeften nachgehen, waehrend Frau
und Kinder, fern von der dunstigen Atmosphaere der City, sich hier
einer reineren Luft und aller Annehmlichkeiten eines laendlichen
Aufenthalts in der schoenen Gegend erfreuen. Oft schon erwaehnten
wir in diese Blaettern der unbeschreiblichen Reize, welche Sauberkeit,
Geschmack und augenscheinliche Wohlhabenheit diesen halb staedtischen,
halb laendlichen Wohnungen geben; beinahe ist es unmoeglich,
nicht immer in neue Lobsprueche auszubrechen, so oft man ihrer gedenkt,
und sich dabei des Gefuehls von haeuslicher Ruhe und behaglichen
Wohllebens erinnert, welches ihr blosser Anblick selbst dem
voruebereilenden Wanderer einfloesst.
Nur die Gaerten sind in Kew merkwuerdig; das Haus des Koenigs ist klein,
unbedeutend und dient ihm und seiner Familie bei den nicht seltenen
Morgenpromenaden zu diesem Lieblingsorte nur gelegentlich zum
Absteigequartier. Es wird nie von der koeniglichen Familie bewohnt
und ist auch auf keine Weise solcher Bewohne wuerdig. Indessen
war man waehrend unseres dortigen Aufenthalts beschaeftigt,
ein grosses massives Gebaeude zum kuenftigen Witwensitz der Koenigin
zu erbauen [Fussnote: Caroline von Braunschweig, Gattin Georgs IV.,
1818 hier gestorben.]. Nie sahen wir etwas Ungeschickt-Schwerfaelligeres
als diese, im seinsollendgotischen, ganz
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