e diese Kirche eigentlich ueberfuellen,
zerstoeren die Einheit des Gebaeudes. Ohne Ordnung und Wahl stehen sie
durcheinander, als haette man sie vor irgendeinem Unfalle hierher
gefluechtet und einstweilen hingestellt, wo eben ein freies
Plaetzchen zu finden war. Obendrein scheinen die wenigsten,
wenn man sie als Kunstwerke betrachtet, diese Sorgfalt zu
verdienen. Viele sehen in dieser hohen Umgebung nur um so
kleinlicher aus; oft sind Mauern aufgefuehrt, an die sie lehnen,
und obgleich es ein schoener Gedanke ist, dass eine grosse Nation
hier in ihrem heiligsten Tempel, bei den Graebern ihrer Koenige,
das Andenken grosser, verdienter Maenner dankbar aufbewahrt,
so kann man sich doch nicht enthalten zu wuenschen, dass dieses
auf eine weniger stoerende Weise geschehen sein moechte.
Ein grosser Teil der Ausfuehrung des schoenen Zwecks geht durch
die Art verloren, mit welcher alles unter- und uebereinander
gestellt ist. Durch Staub, Schmutz und unzaehlige Spinnweben
muss man sich draengen, um manches Monument in seinem engen Winkel
zu betrachten, und dabei den Kummer zu fuehlen, das wahrhaft
Schoene und Grosse durch soviel Mittelmaessigkeit verdraengt und
entstellt zu sehen.
Eine Ecke in einem der kuerzeren Fluegel ward dem hoeheren Talent
gewidmet. Sehr unpoetisch nennt man diese Abteilung den Poetenwinkel,
The Poets Corner. Hier finden wir Goldsmith, Haendel, Shakespeare,
Garrick, Chaucer, Buttler, Thomson, Gay, Johnson, Milton,
Dryden und viele andere, nur nach Swift, Sterne und Pope
suchen wir vergebens. Der Platz ist sehr enge, und mancher
hochgefeierte Name muss sich in diesem Pantheon aus Mangel
an Raum mit einem unscheinbaren Winkel behelfen. Ein Medaillon
mit dem Profil des durch Talent und Schicksal unserem Hoelty
so nah verwandten Goldsmith ist ueber der Tuere angebracht.
Haendel sitzt schreibend und aufhorchend, als belausche er
die Melodie der Sphaeren und eile, sie auf dem Papiere festzuhalten.
Im koeniglichen Schmucke tritt Garrick hinter einem Vorhange
hervor und schaut entzueckt und geblendet die neue Szene.
Gedankenvoll lehnt Shakespeare an einem Postament und zeigt
auf eine herabhaengende Pergamentrolle mit folgender Inschrift
aus seinem "Sturm:
"So werden
Die wolkenhohen Tuerme, die Palaeste,
Die hehren Tempel, selbst der grosse Ball,
Ja, was daran nur Teil hat, untergehen,
Spurlos verschwinden. Wir sind solcher Zeug
Wie der zu traeumen, und dies kleine Leben
Umfasst
|