der Zoeglinge, die groessere oder
beschraenktere Einrichtung des Ganzen unterscheidet sie voneinander.
Der sehr ehrwuerdige Herr zu Wimbledon befasste sich gar nicht mit
dem Unterrichte; unsichtbar fuer seine Schueler sass er den Tag ueber
in seinem Studierzimmer, wo er eine Anzahl junger Fremder, die bloss
als Kostgaenger, nicht als Schueler in seinem Hause lebten, im Englischen
unterrichtete. Nur mittags, nach vollendeten Schulstunden erschien er
auf einem Katheder im Schulzimmer, um sich von den Lehrern Rapport
abstatten zu lassen. Vier Lehrer, die im Hause wohnten und von denen
wechselweise einer jede Woche die Spezialaufsicht ueber die Schueler hatte,
gaben den notwendigen Unterricht, und zwar alle zugleich in dem
naemlichen grossen Zimmer. Jeder steht auf einem kleinen Katheder,
und die Schueler gehen wechselnd, pelotonweise von einem zum anderen.
Dies waehrt vier Stunden lang ununterbrochen von acht bis zwoelf.
Die Schule wird mit Gebet eroeffnet und geschlossen, ganz nach
der englischen Liturgie, wobei auch des Koenigs, seines Hauses,
der Schwangeren und Saeugenden usw. von den Knaben christlich gedacht
werden muss.
Die Knaben erhalten Unterricht in den alten Sprache, in Geographie,
Geschichte, Schreiben, Rechnen und der franzoesischen Sprache.
Wer Fechten, Musik, Tanzen und Zeichnen lernen will, muss es besonders
bezahlen; die Lehrer dazu kommen woechentlich einige Male von London
herueber; an alles uebrige Wissenswerte, was unsere Kinder in Deutschland
lernen, wird nicht gedacht.
Die Zoeglinge essen zusammen, ziemlich schlecht, unter Aufsicht
des die Woche habenden Lehrers, werden zu bestimmten Zeiten von ihm
auf der Gemeinhut des Dorfes spazieren getrieben, spielen unter
seiner Aufsicht auf dem grossen Hofe und werden taeglich in einem
grossen Bassin gebadet, auch im Winter, wo dann erst das Eis aufgehauen
werden muss.
Alles, Lehre, Strafe, die ganze Behandlung der Kinder, wird nach
angenommenen Gesetzen mechanisch betrieben, ohne Ruecksicht auf Alter,
Charakter und Faehigkeit. Wie koennte es anders sein, ihrer sind sechzig,
zwischen sechs und sechzehn Jahren; alle Wochen wechselt der
die Aufsicht habende Lehrer und dankt Gott, dass er auf drei Wochen
die Last los ist und sich bei der sehr reichlich besetzten Tafel
des sehr ehrwuerdigen Herrn mit den Kostgaengern und der uebrigen
Gesellschaft, von der in der Woche ausgestandenen Not und Mangel
erholen kann. Kein Lehrer lernt die Kinder genauer kenn
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