um ihre Wahrheit zu bezweifeln,
obschon einige beruehmte Geschichtsschreiber diese ruehrende
Begebenheit nicht erwaehnen.
Auch auf diesem Sarkophage ist die Gestalt der darunter
Schlummernden abgebildet. Die Kunst war damals noch in der
Kindheit, aber diesmal fuehrte ihr Genius den Meissel des Kuenstlers,
ein schuetzender Engel wachte ueber das Bild und barg es vor
der zerstoerenden Zeit. Eleonorens Gesicht strahlt noch von
hoher Schoenheit und wunderbarer Guete und Milde auf dieser
ihre Zuege der Nachwelt aufbewahrenden, wohlerhaltenen Abbildung.
Die Graeber Eduards des Dritten [Fussnote: Koenig von England
[1327-77)] und Heinrichs des Dritten [Fussnote: Koenig von England
(1216-72)] sind ebenfalls in dieser Kapelle.
Das Monument Heinrichs des Dritten, ein merkwuerdiges Denkmal
alter Kunst, ist reich verziert mit Porphyr, Mosaik und
Vergoldungen; seine in Erz gegossene Statue ruht darauf.
Hier stehen auch die alten Sessel, auf welchen die Koenige
bei der Kroenung sitzen; in einen derselben ist der Stein eingefuegt,
welcher den Koenigen von Schottland zum Koenigsthrone diente.
Eduard der Erste liess ihn von Scone, welches die Leser aus dem
ersten Teile dieser Erinnerungen kennen, hierher bringen.
Die dicht daran stossende Kapelle Heinrichs des Fuenften
[Fussnote: Koenig von England (1485-1509] ist wegen ihrer
altertuemlichen Pracht eine der merkwuerdigsten. Leider liegt der
gute Koenig ohne Kopf auf seinem Grabmale, auch Reichsapfel und
Zepter sind seinen Haenden entrissen. Alles dies war, dem
solide Pracht liebenden Geschmack jener Zeit gemaess, ganz von
gediegenem Silber und konnte selbst in diesem Heiligtume
der schlauen Habsucht listiger Diebe nicht entgehen.
Neun andere Kapellen, verschiedenen Heiligen geweiht, deren
Namen sie noch fuehren, enthalten viele fuer den Altertumsforscher
hoechst merkwuerdige Gegenstaende, viele Belege zur Geschichte
des Kunstgeschmacks und der Lebensweise im Mittelalter;
selbst das uralte hoelzerne Monument des saechsischen Koenigs Sebert,
welcher zuerst an diesem Orte eine Kirche erbaute.
Merkwuerdig war uns das Grab eines Grafen Leicester wegen
seiner Aehnlichkeit und zugleich Unaehnlichkeit mit dem beruehmten
Bettstelle des Grafen von Gleichen. Gar stattlich ruht
der edle Graf im ritterlichen Schmucke, mitten auf dem
ungeheuer breiten Sarkophage, den er sich selbst errichten liess;
neben ihm, zur rechten Hand, in holder Bescheidenheit,
seine erste Gemahlin; aber der z
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