FREE BOOKS

Author's List




PREV.   NEXT  
|<   203   204   205   206   207   208   209   210   211   212   213   214   215   216   217   218   219   220   221   222   223   224   >>  
uen, und doch immer das auf einem Punkte vereinigt zu sehen, was zusammengehoert und gleichsam ein fuer sich bestehendes Ganzes ausmacht. Auch die lebendigen Blumen der Luefte werden hier gepflegt. Eine grosse Voliere vereinigt eine Menge der schoensten auslaendischen Voegel, die darin, wenigstens in scheinbarer Freiheit, ihr lustiges Wesen treiben, als waeren sie zu Hause. In einer groesseren Abteilung des Gartens werden eine Menge der schoensten Gold- und Silberfasanen gehalten, neben ihnen stolzieren praechtige, zum Teil seltene Pfauen und mehrere andere Arten groesserer fremder Voegel. Mitten in dieser Abteilung des Gartens befindet sich ein Teich mit einer Insel, auf welcher ein chinesischer Pavillon erbaut ist. Wasservoegel aller Art, mit langen und breiten Schnaebeln, schwimmen auf den silberhellen Wellen, oder wandeln auf langen Stelzbeinen gravitaetisch am Ufer. Alles dieses fremde Volk ist froh und lustig, als waere es im Vaterlande. Auf einer grossen gruenen Wiese sahen wir ein anderes lustiges Schauspiel; einige vierzig Kaenguruhs huepften darauf in voelliger Freiheit umher. Nichts Laecherliches gibt es in der Natur als diese wunderlichen Tiere. Sie wandeln mit Hilfe ihrer langen Schwaenze aufrecht und machen dabei ganz gewaltige Saetze. Die kurzen Vorderbeinchen, die sie zum Gehen gar nicht brauchen koennen, halten sie auf eine possierliche Art vor der Brust. So aufrecht haben sie wohl Mannshoehe. Neugierig gucken die Jungen aus dem Beutel, in welchem die Muetter sie tragen, in die weite Welt. Macht die Mama einmal zu arge Spruenge, so faellt wohl so ein liebes Kleines aus dem Beutel heraus auf die Erde, wird aber gleich wieder sorgfaeltig aufgehoben und eingesteckt. Bisweilen erzuernten sich ein paar Maennchen und fochten miteinander, indem sie, auf einem Hinterfusse und dem Schwanze stehend, sich mit dem langen scharfen Nagel am anderen Hinterbeine gewaltige Hiebe versetzten. Lange sahen wir dem argen, wilden Treiben dieses naerrischen Volkes zu, das uns oft lautes Lachen abnoetigte. Als wir die eigentlichen Lustgaerten von Kew zu sehen wuenschten, ging unsere alte Not wieder an. Sie wurden nur sonntags gezeigt, und wir waren an einem Wochentage da. Als kein Zureden, kein Bitten, keine Vorstellungen etwas fruchteten, wurden wir verdriesslich und liessen unseren Unmut untereinander in gutem, vernehmlichem Deutsch aus. Zu unserem Glueck hoerte dies ein in der Naehe arbeitender deutscher Gaertner.
PREV.   NEXT  
|<   203   204   205   206   207   208   209   210   211   212   213   214   215   216   217   218   219   220   221   222   223   224   >>  



Top keywords:

langen

 

Freiheit

 

wurden

 

wandeln

 

wieder

 
Voegel
 

dieses

 

Gartens

 
Abteilung
 

lustiges


gewaltige
 
Beutel
 

vereinigt

 

aufrecht

 
werden
 

schoensten

 

Hinterfusse

 

eingesteckt

 

Bisweilen

 
aufgehoben

sorgfaeltig

 

gleich

 
fochten
 

halten

 

miteinander

 

koennen

 
possierliche
 

erzuernten

 
Maennchen
 
heraus

Muetter

 

welchem

 
Spruenge
 

einmal

 

tragen

 

Schwanze

 

Jungen

 

gucken

 

Kleines

 
Mannshoehe

Neugierig

 

faellt

 

liebes

 

Vorstellungen

 

fruchteten

 
verdriesslich
 

unseren

 

liessen

 

Bitten

 
gezeigt