ueberall.
Er trug dann einen einfachen, dunkelblauen Oberrock, mit einer
runden braunen Peruecke, die ihm voellig das Ansehen eines
wohlhabenden Paechters gab. Er pflegte es nicht ungern zu hoeren,
wenn man ihn Farmer George nannte; laendliche Oekonomie war in
frueheren Zeiten seine Lieblingsbeschaeftigung.
An jedem heiteren Sonntagabend promenierte die ganze Familie
auf der grossen Terrasse, und dieses gewaehrte dann einen
in seiner Art einzigen Anblick. Von der einen Seite die grauen
altertuemlichen Mauern des Schlosses mit ihren Zinnen und Tuermen,
von der anderen die oben erwaehnte reiche Aussicht auf den Strom,
Feld und Wald im verklaerenden Glanze der sinkenden Sonne,
und nun das bunte draengende Gewuehl aller Staende, jeden Alters,
beinahe jeder Nation; denn kein Fremder versaeumte es leicht,
Windsor wenigstens einmal von London aus an einem Sonntage
zu besuchen. Zu der Menge von Fremden gesellten sich die Bewohner
der umliegenden Gegend, vom vornehmen Gutsbesitzer bis zum
geringsten Landmann; zwischen ihnen bewegten sich schwerfaellige
Bewohner der City mit ihren wohlbeleibten geputzten Ehehaelften
und zierlichen trippelnden Misses.
Auch wir waren an einem Sonntage gleich den anderen Fremden
nach Windsor gefluechtet und mischten uns unter die bunte Menge.
Auf und ab wogte das Gewuehl, die grosse Terrasse war fast
zu enge. Um sieben Uhr erschienen zwei Banden militaerischer
Musik auf der Schlossmauer an beiden Ecken der Terrasse.
[Fussnote: dazu Johanna: "In England sagt man immer eine Bande
Musiker. Uns duenkt dies recht charakteristisch."]. Beide
spielten gar lustig God save the King, ohne sich sonderlich
umeinander zu kuemmern; die Entfernung und das Geraeusch waren
auch zu gross, als dass sie viel voneinander haetten hoeren koennen.
Mit dieser beliebten Melodie fuhren sie ohne weitere Abwechslung
den ganzen Abend fort zu musizieren. Die koenigliche Familie
erschien bald darauf; ein einziger Konstabler ging mit dem Stabe
voraus, um nur einigermassen Raum fuer sie zu machen. Man draengte
sich von allen Seiten um sie her. Der Koenig ging zuerst,
an seiner Seite die Koenigin. Wo er einen Bekannten erblickte,
redete er ihn an oder nickte ihm einen freundlichen Gruss zu,
ohne Unterschied von Rang und Stand. Neugierig forschte er
nach den Namen jeder ihm aufzufallenden Gestalt, und wir hoerten
verschiedentlich, wie er nach seiner alten, durch Peter Pindar
so bekannt gewordenen Gewohnheit ein einsilbiges Wort
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