latzes
erhebt sich das Orchester hoch in die Luft. Aus tausendfarbigen Lampen
zusammengesetzt, strahlt es blitzend gegen den dunklen naechtlichen Himmel
wie ein aus Edelsteinen erbauter Feenpalast. Leicht und lustig steht
das phantastische Gebaeude da, und doch innerlich fest genug, um nahe
an hundert Personen sicher zu tragen.
Hinter den ebenfalls erleuchteten Baeumen ziehen sich oben
bedeckte Arkaden hin, unter welchen mehrere hundert kleine Bogen
und Pavillons angebracht sind. Auch an diesen Arkaden reiht sich
Lampe an Lampe; oben, unten, an den Seiten, ueberall funkelndes Licht
und brennende Farbenpracht. Von diesem Platze aus laufen mehrere
hell erleuchtete Alleen neben einigen dunklen. Letztere betritt
die gute Gesellschaft nie. Transparente Gemaelde endigen die
erleuchteten Alleen; Saele mit Statuen, Transparenten, Blumen und
kristallenen Girlanden geziert, bieten Schutz gegen Kaelte, Wind
und ploetzlich einfallenden Regen. In einigen vom Orchester entlegenen
Saelen spielen kleine Musikchoere.
Mehr als hundert wohlgekleidete, gewandte Aufwaerter stehen neben
den Bogen, welche den grossen Platz umgeben. Jedes Winks bereit,
besetzen sie im Nu die darin fertig gedeckt stehenden Tische mit allem,
was man an einem solchen Orte von kalten Speisen und Getraenken
verlangen kann.
Das Orchester besteht groesstenteils aus Blasinstrumenten. Wir hoerten hier
unter anderen ein Konzert auf der Trompete in einer Vollkommenheit,
deren Moeglichkeit wir nie getraeumt haetten. Ein im Dienste des Prinzen
von Wales stehender Kuenstler blies es.
Auch die beliebtesten englischen Theatersaenger, einige wenige
der vornehmsten ausgenommen, lassen sich hier mit einzelnen Arien,
Volksliedern, Kanons und vielstimmigen Gesaengen hoeren. Im Freien
klingt jede Musik gut, aber der Effekt, den diese aus dem
Feentempel erschallenden maechtigen Toene in der funkelnden,
schweigenden Nacht hervorbringen, ist unbeschreiblich;
denn trotz der grossen Menschenmenge hoert man doch nirgends
wilden Laerm auf diesem Platze. Schweigend oder fluesternd
wandelt alles umher und horcht der Musik, bis eine Glocke uns
in einen etwas abgelegenen Teil des Gartens ruft.
Dort sehen wir in einem grossen, sich bewegenden Gemaelde einen Wasserfall
auf das taeuschendste dargestellt. Man hoert das wilde Rauschen
der Flut und sieht sie in staeubendem Schaum sich verwandeln.
Die Szene belebt noch eine am Fusse des Wasserfalls angebrachte Bruecke,
ueber welche manc
|