enschrauben befinden sich dabei;
die Spanier fuehrten sie bei sich, um damit bei ihrer Landung
von den besiegten Englaendern Auskunft ueber etwa verborgenen Schaetze
zu erpressen.
In diesem Saale ist eine lebensgrosse Puppe zu schauen,
welche die Koenigin Elisabeth vorstellt, wie sie eben im Begriffe ist,
einen weissen Zelter zu besteigen. Sie traegt die Kleider,
welche Ihre Majestaet trug, da sie nach diesem merkwuerdigen Siege
zum Volke sprach [Fussnote: Untergang der spanischen Armada
im Kampf gegen die englische Flotte unter Sir Francis Drake 1588.].
Wir moechten aber keiner Schauspielerin raten, sich zur Rolle
der Elisabeth nach diesem Muster zu kostuemieren. Die gute Dame
sieht schrecklich aus, besonders das zu einem hohen, breiten Turme
aufgekraeuselte Haar, welches gar nicht mehr wie Haar aussieht,
und die unendliche, spitzig zulaufende, in einen Harnisch
gepresste Taille.
Hier sahen wir auch das Beil, unter welchem der Anna Boleyn
schoenes Haupt fiel [Fussnote: zweite Gattin Heinrichs VIII.;
1536 enthauptet.], und mehr dergleichen traurige Merkwuerdigkeiten,
von denen der Tower wimmelt.
Die Waffen neuerer Zeit sind in einem anderen sehr grossen Saale
aufgestellt. Nimmer haetten wir diesen Mordgewehren zugetraut,
dass sie einen so huebschen Anblick gewaehren koennten. Sie sind hier
auf's Zierlichste und mit einer Art Erfindungsgeist und Geschmack
geordnet; die Waende blitzen von Bajonetten, Pistolen, Degen
und Saebeln, in tausend verschiedenen Formen gestellt; da sieht man
daraus zusammengesetzte Kirchenfenster, eine Orgel, Wappen,
Sterne, Schlangen; die Decke ruht auf Pfeilern von Musketen,
um welche zierliche Girlanden von Pistolen sich winden.
In einem anderen grossen Saale sind alle Koenige Englands, von
Wilhelm dem Eroberer an bis auf Georg den Zweiten in einer langen
stattlichen Reihe, zu Pferde, in voller Ruestung zu schauen.
Die zum Teil sehr praechtigen Ruestungen sind die naemlichen, welche
ihre Inhaber bei Lebzeiten trugen. Auch Georg der Zweite hat
eine ueber und ueber vergoldete Ruestung an; der Ochsenfresser,
unser Cicerone, versicherte uns sehr naiv, dieser Herr habe solche
nie getragen. Der beruehmte John of Gaunt, Sohn Eduards des Dritten,
muss ein Riese ohnegleichen gewesen sein; seine Ruestung ist
sieben Fuss hoch, Schwert und Lanze dem angemessen. Auch Heinrich
der Achte war gewiss ein ansehnlicher Herr; die fuer ihn in seinem
achtzehnten Jahre verfertigte Ruestung gibt der des Joh
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