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inen Arm. "Siehst du, Richard, aus dem Kinde ist eine Jungfrau geworden, glaubst du es nun?" fragte sie zaertlich. "Ilse! Meine kleine Ilse!" brachte er endlich muehsam hervor und seine Brust hob und senkte sich im heftigen Kampfe. "Ist es wahr? Willst du mich verlassen?" Da flog sie an seinen Hals und kuesste ihn stuermisch, dabei rief sie unter Weinen und Lachen: "Mein kleiner, einziger Herzenspapa, ich habe ihn ja so lieb!" * * * Nun ist eigentlich meine Erzaehlung zu Ende, denn die ueberraschten Gesichter der Gaeste zu schildern ist langweilig, selbst wenn die Ueberraschung ihnen so unerwartet kam, wie Ilses Verlobung am Erntefeste. Eins aber muss ich meinen lieben Leserinnen noch mitteilen, wie naemlich Onkel Curt an demselben Tage ploetzlich verschwunden war. Waehrend alle froehlich bei der Tafel sassen, hatte er sich von Johann still und ohne Aufsehen nach dem Bahnhof fahren lassen. Frau Macket fiel seine Flucht nicht weiter auf, sie kannte ihren Bruder als einen unstaeten Geist, der, wie es ihm einfiel, kam und verschwand. - Drei Wochen vergingen ohne das geringste Lebenszeichen, da endlich langte ein Brief aus Muenchen von ihm an. Sein Inhalt versetzte alle auf Moosdorf in sprachloses Erstaunen. Ilse aber kam darueber ganz ausser Rand und Band. Sie klatschte in die Haende, tanzte im Zimmer umher und rief jubelnd: "Ich bin die Ursache ihres Glueckes, durch mich haben sie sich gefunden! Was wird Leo dazu sagen? Wie freue ich mich!" - Doch ich will nicht vorgreifen, sondern lieber den kurzen Inhalt des Briefes mitteilen. "Wir sind auf der Hochzeitsreise. Lotte und ich wollen den Winter in Italien zubringen. Ihr wundert Euch, nicht wahr? Ist aber gar nichts dabei zu verwundern. Lotte und ich waren schon uralte Brautleute, haben nur niemals davon gesprochen. - Im Fruehjahr kehren wir zurueck, ich werde Euch dann meine junge Frau vorstellen. - Dem Fischchen besonderen Gruss - sie weiss schon warum. Soll uebrigens fleissig weitermalen, wenn der Brautstand ihr die Zeit dazu laesst." - "Nun bin ich Deine Tante, mein Liebling! Wer haette das gedacht!" schrieb seine Frau, ehemals Fraeulein Guessow, unter den Brief. "Wie gern haette ich Dir laengst die ganze wunderbare Geschichte, - und wie alles gekommen ist, mitgeteilt, aber ich durfte es nicht. Onkel Curt wollte erst nach unsrer Verheiratung die Erlaubnis dazu geben. Auch heute kann ich nur wenige Zeilen Dir schreiben, me
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