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en, sondern zuerst an Ihre Mama, die seit Ihrer Geburt keinen andern Gedanken hatte, als den, wie sie Sie hochbringen, erziehen und gluecklich machen koennte. Verdient das nicht Dank von Ihrer Seite? Kann das jemals vergessen werden? Man sieht es so oft, drum und dran, wie eine Mutter sich den Bissen am Munde abspart, um selbst ihren schon erwachsenen Soehnen und dann auch noch wieder ihren Enkeln etwas zuzuwenden--es ist ja, um das Herz weich zu machen, was solche Frauen fertig bringen! Aber die Kinder,--die Kinder!? Es ist wahr, was in der Bibel steht! Sie aber, Fraeulein Grete, sollten nicht nur an sich denken. Sie sollten nicht zu denen gehoeren. Gewiss, Sie sind einmal nicht weichmuetig, der liebe Gott hat Ihnen mehr den Verstand gegeben. Schon als kleines Maedchen sammelten Sie im Garten alles auf, die Birnen und Aepfel, und sprachen davon, dass man es brauchen koennte. Aber es giebt etwas, das Anstaendigkeit in der Gesinnung heisst,--drum und dran--missverstehen Sie mich nicht, und da meine ich, in erster Linie sollten Sie Ihren Eltern hier in Holzwerder die Wohnung lassen. Sehen Sie, das ist's, was Mama das Herz so schwer macht. Sie sagt, sie koennte es nicht ueberleben, wenn sie hier weg sollte. Bitte, liebes Fraeulein, suchen Sie da das Rechte zu finden: es ist ja immer schwer, wenn man so zusammenhockt,--gewiss,--aber bei jedem Menschen ist etwas, was er wohl anders haben moechte, und--und--ich glaube auch, Ihre Mama wird sich nicht in Ihre Sachen mischen, Ihr Papa erst gar nicht. Wenn Sie gesehen haetten, wie bedrueckt sie war--" Hederich hielt inne und beobachtete, obschon er sich ein anderes Ansehen gab, Gretes Mienen. Freilich fand er nicht ganz das darin, was er gehofft hatte. Gerade dieser Punkt war es ja, der Grete trotz der Abrede mit Tankred Sorge machte. Ihr Instinkt sagte ihr, dass sie aus Erfahrung nicht beurteilen konnte, welche Schwierigkeiten ein Zusammenleben haben werde. Indessen hatte Hederichs Rede doch einen weit tieferen Eindruck auf sie gemacht, als es ihm scheinen wollte. Sie drueckte die hingehaltene Hand des Alten und sagte ernst, fast schwermuetig: "Es ist mir oft so, als waere mein Herz geteilt, und die beiden Haelften gehoerten gar nicht zusammen. Bisweilen bin ich nur Gefuehl, und alles, was ich thue, unterliegt ihm. Manchmal wieder ist's ganz anders. Nicht nur der Verstand spricht dann, sondern ich lehne mich fast boshaft auf gegen alles, was sich mir entgegenstellt. Ja
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