FREE BOOKS

Author's List




PREV.   NEXT  
|<   107   108   109   110   111   112   113   114   115   116   117   118   119   120   121   122   123   124   125   126   127   128   129   130   131  
132   133   134   135   136   137   138   139   140   141   142   143   144   145   146   147   148   149   150   151   152   153   154   155   156   >>   >|  
, boshaft, Hederich! Ich fuehle Befriedigung darin, jemandem weh zu thun. So war's mit Carin. Es brannte in mir, ihr Unangenehmes zu sagen, ich wollte mich auch von ihren stets vigilierenden Augen befreien. Und als sie fort war, sehnte ich mich zwar nicht nach ihr, ein Beweis,--dass ich sie wohl doch nicht so geliebt habe, wie ich glaubte,--aber ich schaemte mich meiner Herzlosigkeit. Was wohl noch einmal aus mir wird! Ich aengstige mich bisweilen.--Ich glaube--ich glaube--" "Nun?" setzte Hederich, weich sprechend, an. Das Maedchen richtete sich hoeher empor, sah Hederich fest in die Augen und sagte, die Stimme daempfend: "Ja, ich glaube eigentlich, dass ich haette einen Mann haben muessen, der wie Pastor Ja-ja viel, sehr viel Herz hat, nicht mir so ganz aehnlich sieht, wie Brecken. Wenn ich allein bin, mache ich Plaene, wie ich doch den Eltern alles zuwenden will,--zwar nicht ganz so, wie sie es meinen, aber doch reichlich--und wenn ich ihn dann hoere, und es zur That kommen soll, so erheben sich wieder ganz andere Stimmen in mir. Nicht wahr, Sie sagen niemandem, dass ich je so mit Ihnen sprach, Hederich! Sie aber sollen doch sehen, dass ich nicht so herzlos bin,--schlecht und berechnend nennen sie mich sogar in der Nachbarschaft; ja, ja, ich weiss wohl, wie sie ueber mich urteilen,--also, dass ich nicht so herzlos bin, um sich sogar des Nachdenkens ueber mich zu entschlagen." "Sie sagten eben," knuepfte Hederich an, und eine Hoffnung, rasch wie ein Funke, gluehte ploetzlich in ihm empor, "dass Sie fuehlen, Sie muessten einen weicher gearteten Menschen an Ihrer Seite haben. Heisst das, drum und dran, dass Sie Ihre Wahl bereuen? O, dann handeln Sie, so lange es noch Zeit ist. Ich bitte, ich beschwoere Sie! Die Augenblicke, wo die Sinne sprechen, sind kurz,--nachher kommt eine lange, ewig lange Zeit, und wenn man dann nicht zu einander passt, moechte man alles hingeben, um wieder los zu werden, was man zu erobern so viel Eile hatte." Es flog durch den Koerper des Maedchens, als ob ein Schauder sie erfasste; sie atmete tief, tief auf und starrte, die Augen senkend, auf den Fussboden. "Ach Hederich--ich weiss es nicht," drang's rasch und stoehnend aus ihrem Munde, und ein huelfloser Ausdruck trat in ihre Zuege. Aber es war nur fuer Sekunden. Dann war alles wieder verwischt, sie schuettelte den Kopf, in ihren Mienen lag das alte Phlegma, und sie sagte fast geschaeftsmaessig: "Das ist eben der Kampf bezuegli
PREV.   NEXT  
|<   107   108   109   110   111   112   113   114   115   116   117   118   119   120   121   122   123   124   125   126   127   128   129   130   131  
132   133   134   135   136   137   138   139   140   141   142   143   144   145   146   147   148   149   150   151   152   153   154   155   156   >>   >|  



Top keywords:

Hederich

 

wieder

 

glaube

 

herzlos

 

Augenblicke

 

beschwoere

 

sprechen

 

Heisst

 

fuehlen

 

muessten


weicher

 

ploetzlich

 

gluehte

 
knuepfte
 

Hoffnung

 

gearteten

 
Menschen
 
bereuen
 

handeln

 

Sekunden


huelfloser

 

Ausdruck

 
verwischt
 

geschaeftsmaessig

 

bezuegli

 

Phlegma

 

schuettelte

 

Mienen

 

stoehnend

 

werden


erobern

 

hingeben

 

moechte

 

einander

 

starrte

 

senkend

 

Fussboden

 

atmete

 

erfasste

 

Koerper


Maedchens

 

Schauder

 

nachher

 
kommen
 

einmal

 

aengstige

 

bisweilen

 

Herzlosigkeit

 
glaubte
 
schaemte