, boshaft, Hederich! Ich
fuehle Befriedigung darin, jemandem weh zu thun. So war's mit Carin.
Es brannte in mir, ihr Unangenehmes zu sagen, ich wollte mich auch von
ihren stets vigilierenden Augen befreien. Und als sie fort war, sehnte
ich mich zwar nicht nach ihr, ein Beweis,--dass ich sie wohl doch nicht
so geliebt habe, wie ich glaubte,--aber ich schaemte mich meiner
Herzlosigkeit. Was wohl noch einmal aus mir wird! Ich aengstige mich
bisweilen.--Ich glaube--ich glaube--"
"Nun?" setzte Hederich, weich sprechend, an.
Das Maedchen richtete sich hoeher empor, sah Hederich fest in die Augen
und sagte, die Stimme daempfend: "Ja, ich glaube eigentlich, dass ich
haette einen Mann haben muessen, der wie Pastor Ja-ja viel, sehr viel Herz
hat, nicht mir so ganz aehnlich sieht, wie Brecken. Wenn ich allein bin,
mache ich Plaene, wie ich doch den Eltern alles zuwenden will,--zwar
nicht ganz so, wie sie es meinen, aber doch reichlich--und wenn ich ihn
dann hoere, und es zur That kommen soll, so erheben sich wieder ganz
andere Stimmen in mir.
Nicht wahr, Sie sagen niemandem, dass ich je so mit Ihnen sprach,
Hederich! Sie aber sollen doch sehen, dass ich nicht so herzlos
bin,--schlecht und berechnend nennen sie mich sogar in der
Nachbarschaft; ja, ja, ich weiss wohl, wie sie ueber mich urteilen,--also,
dass ich nicht so herzlos bin, um sich sogar des Nachdenkens ueber mich zu
entschlagen."
"Sie sagten eben," knuepfte Hederich an, und eine Hoffnung, rasch wie ein
Funke, gluehte ploetzlich in ihm empor, "dass Sie fuehlen, Sie muessten einen
weicher gearteten Menschen an Ihrer Seite haben. Heisst das, drum und
dran, dass Sie Ihre Wahl bereuen? O, dann handeln Sie, so lange es noch
Zeit ist. Ich bitte, ich beschwoere Sie! Die Augenblicke, wo die Sinne
sprechen, sind kurz,--nachher kommt eine lange, ewig lange Zeit, und
wenn man dann nicht zu einander passt, moechte man alles hingeben, um
wieder los zu werden, was man zu erobern so viel Eile hatte."
Es flog durch den Koerper des Maedchens, als ob ein Schauder sie erfasste;
sie atmete tief, tief auf und starrte, die Augen senkend, auf den
Fussboden.
"Ach Hederich--ich weiss es nicht," drang's rasch und stoehnend aus ihrem
Munde, und ein huelfloser Ausdruck trat in ihre Zuege. Aber es war nur fuer
Sekunden. Dann war alles wieder verwischt, sie schuettelte den Kopf, in
ihren Mienen lag das alte Phlegma, und sie sagte fast geschaeftsmaessig:
"Das ist eben der Kampf bezuegli
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