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n. Zufaelligerweise hatten sich Theonie und Carin, welch letztere nach wie vor von den guten Gesinnungen der beiden Tressens stete Beweise erhielt, auf Holzwerder zum Nachmittag angemeldet. Zwischen Theonie und Tressens hatte sich aus naheliegenden Gruenden ein freundschaftlicher Verkehr entwickelt, und die Neigung, sich haeufiger zu begegnen, war dadurch verstaerkt worden, dass Hederich, der bei Theonie viel aus- und einging, ein fuer die Herbeifuehrung einer Annaeherung erprobtes Mittel fleissig zur Anwendung brachte. Er berichtete beiden Gruppen das Guenstige, was sie uebereinander geaeussert hatten. Theonie hatte es sich zum Gesetz gemacht, ein Urteil ueber Tankred Tressens gegenueber nicht abzugeben; sie wollte ihnen ihren guten Glauben nicht nehmen, auch lag es in ihrer Art, Kritiken ueber Nebenmenschen auszuweichen. Sie schien auch Carin in diesem Sinne beeinflusst zu haben. Es kam aus dem Munde Carins nie mehr ein tadelndes Wort ueber den inzwischen der Familie Tressen so nahegerueckten Mann. "Wir wollen nun die alten Dinge ruhen lassen, Frege!" hatte Theonie nach ihrer Rueckkehr auch gegen letzteren geaeussert. Sie fuehlte, dass sie, wenn sie auch durch die damaligen Erregungen entschuldigt wurde, nicht recht gehandelt hatte, ihren Diener als Waechter und Berichterstatter ueber Tankred anzustellen. Das in ihr wohnende, Milde heischende Gerechtigkeitsgefuehl kam immer wieder zum Ausdruck. Frau von Tressen hatte fuer die erwarteten Gaeste im Garten in einer Laube den Kaffee servieren lassen und sich eben dahin begeben, als der Gutsbote Gretes Brief brachte. "Lies ihn noch rasch vor, ehe Frau Cromwell kommt," bat Herr von Tressen seine Frau und lehnte sich in einen der Gartenstuehle zurueck. Sie nickte und sagte--schon hatte sie das Schreiben zur Haelfte durchflogen--: "Wie sonderbar sie sich doch brieflich ausdrueckt, und wie eigentuemlich sie die Saetze formt!" Dann begann sie: 'Liebe Mama! Tankred meinte anders. Ich meinte aber, dass zu viel weniger sei. Er dann auch. Das ging vorher, und ich sage es, weil wir erst eben schrieben, die Reise sei noch aufgeschoben. Wann wir kommen? Wir wollen direkt reisen, aber es haelt uns ein schoener Punkt, ein Wald, eine Aussicht, eine Bekanntschaft unterwegs laenger; dann spaeter. Erst, wenn wir Euch ganz nahe, melde ich den Tag bestimmt. Man freute sich damals fortzugehen. Jetzt anders. Oft kann ich es kaum erwarten, in meinem Stuebche
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