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ng an Land zu gehn und dort zu uebernachten, wo sie allerdings mehr Bequemlichkeit haben wuerden als an Bord. Die Meisten machten auch wirklich davon Gebrauch und traten, mit aufgespannten Regenschirmen, durch Schmutz, Wasser und Dunkelheit, die Reise nach dem flachen Ufer an, wo sie in einem Nichts weniger als freundlichen und fast eben so dumpfigen Saal ihr theueres Geld fuer etwas schlechtes Essen und eine Streu bezahlen mussten. Die Passage auf dem Dampfboot haette sie nicht mehr, wenn gar so viel gekostet. Eltrich wollte seine Frau auch, trotz allen jedenfalls daraus erwachsenden Kosten, an Land nehmen, sie weigerte sich aber entschieden den Kahn zu verlassen, verzehrte laechelnd mit ihm ihr frugales Abendbrod, und wickelte sich dann mit dem Kind in ihre wollene Decke, in der jetzt wenigstens eingetretenen Ruhe der Nacht so viel Schlaf als moeglich abzugewinnen. Und es war eine traurige unfreundliche Nacht; der Wind heulte in den einzelnen Baeumen am Ufer, der Regen schlug prasselnd auf Deck, und der Mast und das Takelwerk knarrte und aechzte, den Passagieren an Bord nur wenig Ruhe goennend, in den fremden, ungewohnten Lauten. So kalt und haesslich der Morgen aber auch hereinbrach, so freudig wurde er von den an Bord Befindlichen, die ihn wie lange schon ersehnt, begruesst. Jede Stunde hatten die so oft gezaehlt, jede Minute fast, und das Morgengrauen herbeigewuenscht unzaehlige Mal. Ein trueber Anfang war das auch fuer ihre Seefahrt, und Mancher, der sich am vorigen Tag damit getroestet, welche Strapatzen und Beschwerden er im Stande waere zu ertragen, sass jetzt kalt und froestelnd, niederschlagen und missmuthig in einer Ecke, und ueberlegte vielleicht jetzt schon, freilich etwas frueh, die Gruende die ihn eigentlich zu einer Auswanderung bewogen. Wunderliche Gedanken steigen da in dem Menschenherzen auf, und eine einzige solche Nacht, wenn sie nur etwas frueher gekommen waere, haette manche romantische Erzaehlung, manchen gluehenden Bericht ueber Amerika, weit, weit aus dem Felde geschlagen. Jetzt war das freilich zu spaet und ein Ruecktritt nicht mehr gut moeglich; mit den Effekten und dem Passagegeld haette es sich vielleicht noch einrichten lassen; lieber Gott, ein kleiner Verlust zur rechten Zeit ist oft ein grosser Gewinn fuer's ganze Leben, aber das Lachen zu Hause, das boese, boese Lachen -- viele Menschen wollen lieber, wenn sie die Wahl haben, verachtet oder bemitleidet als ausgelacht und verspottet
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