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Zwischendeck vollstaendig, wenigstens fuer jetzt von der Seekrankheit verschont blieben, waren Maulbeere, seines Gewerkes ein Scheerenschleifer wie sich endlich herausgestellt, Georg Donner, des Pastors Sohn aus Waldenhayn, der mit einem der Oldenburger Bauern und einem langen Schneider eine Coye bekommen hatte, der Mann mit den kurzgeschnittenen Haaren, und vier oder fuenf von den Frauen, unter ihnen Hedwig. Die anderen mussten alle mehr oder weniger davon leiden, und selbst von den Gesunden bewahrte der Scheerenschleifer fast allein seinen unverwuestlichen Appetit, und sass entweder an Deck und rauchte seinen nichtswuerdigen Taback, dass es Niemand unter dem Wind von ihm aushalten konnte, oder er hockte, zusammengedrueckt wie ein grosser ungeschlachter Affe, in seiner Coye, und knapperte den halben Tag lang an dem trockenen Schiffszwieback. Dabei sprach er kein Wort und schnitt allen, die an ihm voruebergingen, solche Gesichter, dass sich die Frauen schon vor ihm fuerchteten und ihm auch spaeter immer scheu aus dem Wege gingen. Dass unter solchen Umstaenden selbst Frau von Kaulitz nicht an ihre Parthie dachte, versteht sich von selbst, und die naechsten Tage bekam sie nur der Cajuetenjunge, ein Mulatte von zwoelf oder dreizehn Jahren zu sehen, der immer kopfschuettelnd die verschiedenartigsten Waschbecken aus und ein schleppte, und jedesmal, wenn er die Cajuete verliess, dem Steward mit den merkwuerdigen Grimassen eine Menge Geschichten erzaehlte, ueber die sich dieser dann todt lachen wollte. Der Steward hatte dabei eine so sonderbare Art zu lachen, dass er immer die Augen schloss, und es einmal auch richtig moeglich machte, mit einem ganzen Korb voll Theegeschirr die halbe Treppe in die Cajuete hinunter zu fallen. Der Rheder musste das Geschirr spaeter wieder ersetzen, und der Mulatte bekam indessen dafuer die Pruegel. Mit einem prachtvollen Nordoster brauste das wackere Schiff seine Bahn entlang, durchschnitt die gruenen Fluthen unseres vaterlaendischen Meeres, der Nordsee, und lief dann, mit Leesegeln an beiden Borden zwischen Dover und Calais hindurch in den Canal ein. Wohl gluehten an dem Abend die Leuchtfeuer der englischen und franzoesischen Kueste wie Meteore durch die Nacht herueber, und der nordische Himmel funkelte seinen schoensten Glanz in Myriaden Sternen nieder, aber Niemand achtete darauf; die Seeleute hatten das Alles schon, wie oft, gesehn, und die Passagiere lagen in ihren Coyen, viele ihren Blech
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