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Antworten ueberraschend aus, zuweilen dagegen geradezu einfaeltig. Doktor Althoff laechelte einigemal, was Ilse das Blut bis hinauf in die braunen Locken trieb. Sie aergerte sich darueber und drehte ihr Taschentuch wie eine Wurst fest zusammen. Im Franzoesischen bestand sie gut. Monsieur Michael, der franzoesische Lehrer, ein aelterer Herr mit weissem Haar, redete sie gleich in dieser Sprache an, sie antwortete ihm korrekt und fliessend. Miss Lead, die englische Lehrerin, die ebenfalls im Institute wohnte, hatte weniger Glueck bei ihrer Anrede. Ilse holperte sehr, als sie die Antwort gab. "Nun kannst du uns verlassen, Kind," sagte Fraeulein Raimar. "Dein Examen ist zu Ende. Spaeter werde ich dir mitteilen, welche Klasse du besuchen wirst." Nachdem Ilse das Zimmer verlassen, wurde nach einigem Hin- und Herberaten der Beschluss gefasst, sie in die zweite Klasse zu geben, im Franzoesischen solle sie indes die erste besuchen. "Ich glaube, Ilse wird uns viel Not machen," aeusserte die Vorsteherin besorgt. "Sie ist widerspenstig und trotzig, auch kann sie nicht den geringsten Tadel vertragen." "Aber sie hat ein gutes Herz," fiel Fraeulein Guessow lebhaft ein. "Ich habe noch keine Beweise dafuer, aber ich lese es in ihrem schoenen, offnen Auge. Ich bin ueberzeugt, dass ich mich nicht taeusche. Eins ist mir indes klar, mit Strenge werden wir wenig ausrichten, dagegen hoffe ich, mit Liebe und Energie wird es uns gelingen, ihren Trotz zu zaehmen." "Das ist ganz meine Ansicht!" stimmte Monsieur Michael bei, "Sie werden sehen, meine Damen und Herren, Mademoiselle Ilse wird eine Zierde der Pension sein! Mit welcher Eleganz spricht sie franzoesisch, wie gewaehlt setzt sie die Worte! Ah, sie ist ein Genie!" - Der kleine Herr hatte sich ordentlich in Begeisterung gesprochen und seine Worte mit lebhaften Gestikulationen begleitet. "Ich wuensche von Herzen, dass Sie recht haben moegen," entgegnete Fraeulein Raimar und erhob sich von ihrem Platze. "An Liebe und Nachsicht wollen wir es nicht fehlen lassen, vielleicht gelingt es uns, Ilse verstaendig und gefuegig zu machen." - Fuers erste schien noch wenig Aussicht dazu. Beim Mittagessen legte Ilse wieder den Beweis ab, wie recht Fraeulein Raimar hatte, wenn sie behauptete, dass Ilse keinen Tadel vertragen koenne. Sie hielt die Gabel schlecht. Die Fingerspitzen beruehrten fast die Speisen. Das Gemuese verzehrte sie mit dem Messer und so heiss, dass sie manchmal, um sic
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