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-" Einigermassen troestete sie die Aussicht auf das Begraebnis unter der Linde. "Wir machen eine kleiner Huegel," sagte Nellie, "und pflanzen Blumen darauf. Und ein klein Holzkreuz stecken wir in die Erden und schreiben daran: Hier ruht Ilses Frosch. Er musste sein junge Leben lassen, weil ihm der Luft ausging." Dieser komische Einfall trocknete Ilses Thraenen, sie musste darueber lachen. Als sie den ausgestopften Kanarienvogel ansah, fand sie, dass er sehr gelitten hatte. Das Koepfchen war ganz breit gedrueckt und der eine Fluegel hing herunter. Nellie gab ihm wieder einige Facon. Sie drueckte den Kopf rund und versprach auch, den Fluegel wieder gut zu machen. Sie wollte ihn am andern Tage anleimen. "Lass mir nur machen," sagte sie, "ich werde ihm schon wieder in die Ordnung bringen." "Was ist denn das?" fragte sie ploetzlich und hielt Ilses Blusenkleid in die Hoehe, "warum hast du diese schmacklose Robe eingepackt, - und die alte schmutzige Stiefel, - was soll damit?" Warum? Darueber hatte Ilse selbst noch nicht nachgedacht, aber sie war aergerlich, ihr Lieblingskostuem so verachtet zu sehen. "Du verstehst nichts davon," sagte sie und nahm es Nellie fort. "Es ist mein liebster und schoenster Anzug! Ich mag die andern Kleider gar nicht leiden, sie sitzen so fest und sehen so geziert aus." "O lass mir ihn probieren," bat Nellie, "ich will ihn anziehen." Dagegen hatte Ilse nichts einzuwenden. Sie half Nellie ankleiden und in wenigen Augenblicken stand diese in einem ganz wunderbaren Aufzuge da. Der Rock war ihr zu kurz, da sie etwas groesser als Ilse war, unter demselben sah das lange, weisse Nachtgewand hervor, die Bluse war stellenweise zerrissen und Nellie hatte den Aermel verfehlt und war durch ein grosses Loch dicht daneben herausgefahren, so dass der Aermel auf dem Ruecken hing. Nachdem sie auch noch den schaebigen Lederguertel um ihre zierliche Taille geschnallt hatte, stand sie fertig da, bis auf die Stiefel, die sie nicht anziehen mochte, weil sie zu schmutzig waren. "Bequem ist diese Kostuem, das ist wahr," sagte sie und fing an, allerhand lustige Spruenge auszufuehren und sich im Kreise zu drehen. "Man ist so luftig - so leicht!" Ilse brach ploetzlich in ein so herzhaftes Gelaechter aus, dass Nellie auf sie zueilte und ihr den Mund mit der Hand verschloss. "Du darfst nicht so toll lachen," sagte sie, "du wirst uns verraten!" "Ich kann nicht anders, du siehst ja zum totlachen aus
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