FREE BOOKS

Author's List




PREV.   NEXT  
|<   5   6   7   8   9   10   11   12   13   14   15   16   17   18   19   20   21   22   23   24   25   26   27   28   29  
30   31   32   33   34   35   36   37   38   39   40   41   42   43   44   45   46   47   48   49   50   51   52   53   54   >>   >|  
sprechen gegen sein unbaendiges Kind, er kam nicht dazu, es auszufuehren. Sobald er mit ernster Miene ihr gegenueber trat, fiel Ilse ihm um den Hals, nannte ihn ihren "einzigen, kleinen Papa", trotzdem er ein sehr grosser, kraeftiger Mann war, und kuesste ihm Mund und Wangen. Versuchte er, ihr ernste Vorstellungen zu machen, hielt sie ihm den Mund zu. "Ich weiss ja alles, was du mir sagen willst, und ich will mich ganz gewiss bessern!" mit solchen und aehnlichen Worten und Versprechungen troestete sie den Papa - ach und wie gern liess er sich also troesten! Er konnte dem Kinde nie ernstlich zuernen, es war sein alles. Als Ilses Mutter starb, legte sie ihm das kleine hilflose Ding in den Arm. Es hatte die schoenen, frohen Augen der frueh Geschiedenen geerbt, und blickte sie ihn an, war es ihm, als ob die Gattin, die er so sehr geliebt hatte, ihn anlaechle. Lange Jahre war er einsam geblieben und hatte nur fuer sein Kind gelebt. Da lernte er seine zweite Frau kennen. Ihr kluges, sanftes Wesen fesselte ihn so, dass er sie heimfuehrte. Frau Anne betrat das Haus ihres Mannes mit dem festen Vorsatze, seinem Kinde die treueste, liebevollste Mutter zu sein und alles aufzubieten, um ihr die frueh Verlorene zu ersetzen; indes jede herzliche Annaeherung von ihrer Seite scheiterte an Ilses trotzigem Widerstande. Bald ein Jahr waltete sie nun schon als Frau und Stiefmutter und noch immer hatte sie es nicht vermocht, Ilses Liebe zu gewinnen. - - - Die Gaeste blieben zum Abendessen auf Moosdorf, so hiess das grosse Gut des Oberamtmann Macket. Als der Tisch gedeckt war und alle sich an demselben niedergesetzt hatten, fragte Herr Macket, warum Ilse noch nicht anwesend sei. Frau Anne erhob sich und zog an der Klingelschnur. Der eintretenden Dienstmagd befahl sie, das Fraeulein zu Tisch zu rufen. - - - - Ilse sass noch in derselben Stellung am Fenster. Sie hatte sich eingeschlossen und die Magd musste erst tuechtig pochen und rufen, bevor sie sich bequemte, die Thuer zu oeffnen. "Sie sollen herunterkommen, Fraeulein, die gnaedige Mama hat es befohlen," sagte Kathrine und betonte das "sollen" und "befohlen" so recht auffallend. "Ich soll!" rief Ilse und wandte den Kopf hastig herum, "aber ich will nicht! Sag' das der gnaedigen Frau Mama!" "Ja," sagte Kathrine, so recht befriedigt von dieser Antwort, denn auch sie war durchaus nicht damit einverstanden gewesen, dass wieder eine Frau in das Haus gekommen war, welche de
PREV.   NEXT  
|<   5   6   7   8   9   10   11   12   13   14   15   16   17   18   19   20   21   22   23   24   25   26   27   28   29  
30   31   32   33   34   35   36   37   38   39   40   41   42   43   44   45   46   47   48   49   50   51   52   53   54   >>   >|  



Top keywords:

sollen

 

befohlen

 

Fraeulein

 

Mutter

 

Kathrine

 

Macket

 
niedergesetzt
 

demselben

 

hatten

 

Annaeherung


scheiterte
 

Widerstande

 

trotzigem

 

fragte

 

waltete

 

Moosdorf

 

gewinnen

 

Abendessen

 
anwesend
 

blieben


Gaeste

 
vermocht
 

gedeckt

 

Oberamtmann

 

grosse

 
Stiefmutter
 

gnaedigen

 
befriedigt
 

hastig

 

auffallend


wandte

 

dieser

 

Antwort

 

wieder

 

gekommen

 

welche

 

gewesen

 
einverstanden
 

durchaus

 

betonte


befahl
 
derselben
 

Stellung

 
herzliche
 
Dienstmagd
 
eintretenden
 

Klingelschnur

 

Fenster

 

eingeschlossen

 

bequemte