FREE BOOKS

Author's List




PREV.   NEXT  
|<   7   8   9   10   11   12   13   14   15   16   17   18   19   20   21   22   23   24   25   26   27   28   29   30   31  
32   33   34   35   36   37   38   39   40   41   42   43   44   45   46   47   48   49   50   51   52   53   54   55   56   >>   >|  
. Es trat ein augenblickliches, beinahe peinliches Stillschweigen ein. Ein jeder der drei Anwesenden hatte etwas auf dem Herzen und scheute sich doch, das erste Wort zu sprechen. Herr und Frau Macket sassen am Tische, er rauchend, sie eifrig mit einer Handarbeit beschaeftigt. Prediger Wollert ging im Zimmer auf und ab und sah recht ernst und nachdenklich aus. Endlich blieb er vor dem Oberamtmann stehen. "Es kann nichts helfen, lieber Freund," redete er denselben an, "das Wort muss heraus. Es geht nicht mehr so weiter, wir koennen das unbaendige Kind nicht zuegeln, es ist uns ueber den Kopf gewachsen." Der Oberamtmann sah den Prediger verwundert an. "Wie meinen Sie das?" fragte er, "ich verstehe Sie nicht." "Meine Meinung ist, geradeheraus gesagt, die," fuhr der erstere fort, "das Kind muss fort von hier, in eine Pension." "Ilse? In eine Pension? Aber warum, sie hat doch nichts verbrochen!" rief Herr Macket ganz erschreckt. "Verbrochen!" wiederholte laechelnd der Prediger. "Nein, nein, das hat sie nicht! Aber muss denn ein Kind erst etwas Boeses gethan haben, um in ein Institut zu kommen? Es ist doch keine Strafanstalt. Hoeren Sie mich ruhig an, lieber Freund," fuhr er besaenftigend fort und legte die Hand auf Mackets Schulter, als er sah, dass dieser heftig auffahren wollte. "Sie wissen, wie ich Ilse liebe, und wissen auch, dass ich nur das Beste fuer sie im Auge habe; nun wohl, ich habe reiflich ueberlegt und bin zu dem Resultate gekommen, dass Sie, Ihre Frau und ich nicht Macht genug besitzen, sie zu erziehen. Sie trotzt uns allen dreien, was soll daraus werden? Sie hat soeben ein glaenzendes Beispiel ihrer widerspenstigen Natur gegeben." Der Oberamtmann trommelte auf dem Tische. "Das war eine Ungezogenheit, die ich bestrafen werde," sagte er. "Etwas Schlimmes kann ich nicht darin finden. Mein Gott, Ilse ist jung, halb noch ein Kind, und Jugend muss austoben. Weshalb soll man einem uebermuetigen Maedchen so strenge Fesseln anlegen und es Knall und Fall in eine Pension bringen? Was ist dabei, wenn es einmal ueber den Strang schlaegt? Verstand kommt nicht vor den Jahren! Was sagst du dazu, Anne," wandte er sich an seine Frau, "du denkst wie ich, nicht wahr?" "Ich dachte wie du," entgegnete Frau Anne, "vor einem Jahre, als ich dieses Haus betrat. Heute urteile ich anders, heute muss ich dem Herrn Prediger recht geben. Ilse ist schwer zu erziehen, trotz aller Herzensguete, die sie besitzt. Ich weiss nichts
PREV.   NEXT  
|<   7   8   9   10   11   12   13   14   15   16   17   18   19   20   21   22   23   24   25   26   27   28   29   30   31  
32   33   34   35   36   37   38   39   40   41   42   43   44   45   46   47   48   49   50   51   52   53   54   55   56   >>   >|  



Top keywords:

Prediger

 

nichts

 

Pension

 

Oberamtmann

 

Freund

 

lieber

 
Tische
 

erziehen

 

wissen

 

Macket


Resultate
 

gekommen

 

Schlimmes

 

ueberlegt

 

reiflich

 

Ungezogenheit

 

widerspenstigen

 

dreien

 
Beispiel
 

glaenzendes


daraus

 
werden
 

soeben

 

finden

 

bestrafen

 
besitzen
 

gegeben

 
trotzt
 

trommelte

 

Fesseln


entgegnete

 

dieses

 

betrat

 

dachte

 

wandte

 

denkst

 

urteile

 
Herzensguete
 

besitzt

 

schwer


anders
 
Jahren
 

Weshalb

 
uebermuetigen
 
Maedchen
 
strenge
 

austoben

 

Jugend

 

anlegen

 

Strang