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imat. Die wenigen Stunden bis dahin vergingen schnell und stuermisch. Je naeher der Abschied rueckte, desto aufgeregter wurde Ilse, und es bedurfte seiner ganzen Festigkeit, um ihrem Wunsche, sie wieder mit nach Moosdorf zu nehmen, entgegenzutreten. "Sei doch verstaendig!" Wie oft bat er sie in dringendem Tone darum, wenn sie in leidenschaftlicher Erregung allerhand Drohungen ausstiess, wie: "Ich laufe heimlich davon," oder "ich werde so ungezogen sein, dass mich das boese Fraeulein wieder fortschickt!" Er wusste, sie werde beides nicht thun, aber es machte ihm doch Kummer, seinen Liebling so trostlos zu sehen. Sie wollte ihn wenigstens zur Bahn begleiten, auch das litt Herr Macket nicht. "Ich fahre dich zurueck in das Institut und dann allein zur Bahn. So ist es am besten. Nun komm, Ilschen," fuhr er fort, als der Wagen unten vorfuhr, und nahm sie zaertlich in den Arm, "und versprich mir ein gutes, folgsames Kind zu sein. Du sollst einmal sehen, wie bald du dich eingewoehnt haben wirst." Sie hing sich an seinen Hals und mochte sich nicht von ihm trennen. Es fiel ihr mit einemmal schwer auf das Herz, wie sehr sie den Papa gequaelt hatte in den letzten Stunden. "Sei mir gut, mein lieber, lieber Papa!" bat sie, "sei mir gut! Du bist ja der einzige Mensch auf der Welt, der mich lieb hat!" Als der Wagen vor der Anstalt hielt, trennte sich Ilse lautschluchzend von ihrem Vater, und als sie denselben davonfahren sah, war es ihr zu Mute, als ob sie auf einer wuesten Insel allein zurueckgelassen, elendiglich untergehen muesse. * * * Noch eine Weile stand sie vor der verschlossenen Pforte, sie konnte sich nicht entschliessen, an der Klingel zu ziehen. Da wurde die Thuer von selbst geoeffnet und Fraeulein Guessow stand in derselben. Sie hatte von einem Fenster in der oberen Etage den Wagen kommen sehen und war hinuntergeeilt, um Ilse zu empfangen. "Jetzt gehoerst du zu uns, liebes Kind," sagte sie mit warmer Herzlichkeit und nahm sie in den Arm. "Weine nicht mehr, wir werden dich alle lieb haben." Ilse gab keine Antwort, sie fuehlte sich so ungluecklich, dass selbst der liebevolle Empfang der jungen Lehrerin kein Echo in ihrem Herzen fand. "Moechtest du auf dein Zimmer gehen?" fragte diese. [Illustration] Ilse nickte stumm, sie hielt noch immer das Tuch gegen die Augen gedrueckt. "Nellie!" rief Fraeulein Guessow, "gehe mit Ilse hinauf und sei ihr beim Auspacken
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