er und brach das Gespraech, das ihm
bedenklich zu werden schien, ab.
Er stieg die breiten, steinernen Stufen, die zu dem Eingange fuehrten,
hinauf und zog an der Klingel. Ilse, die ihm langsam gefolgt war, schrak
unwillkuerlich zusammen, als sie den hellen Schall im Hause vernahm.
Gleich darauf wurde die Thuer von einer Magd geoeffnet. Nachdem dieselbe die
Angekommenen gemeldet hatte, wurden sie in das Empfangszimmer der
Vorsteherin gefuehrt.
Bevor sie dasselbe erreichten, mussten sie den Hausflur und einen langen
Korridor, von welchem zwei Ausgaenge in einen schoenen, grossen Hof fuehrten,
durchschreiten. Es war gerade die Fruehstueckspause in der Schule und so war
es natuerlich, dass ueberall lachend und plaudernd grosse und kleine Maedchen
umherstanden. Sie verstummten, als sie die neue Pensionaerin, von der sie
wussten, dass sie heute ankommen werde, erblickten, und aller Augen
richteten sich auf Ilse, der es ploetzlich hoechst beklommen zu Mute wurde.
Es schien ihr, als hoere sie verstecktes Kichern hinter sich und sie war
herzlich froh, als die Thuer in dem Empfangszimmer sich hinter ihr schloss.
Noch war dasselbe leer.
Ilse blickte sich um, und in diesem grossen, vornehmen Raume, der
kuenstlerisch und elegant zugleich eingerichtet war, stieg mit einem Male
ein etwas banges Gefuehl in ihr auf wegen Bob, sie wuenschte fast, des
Vaters Willen gefolgt zu sein. Haette sie den Hund in ihrem Arme ploetzlich
unsichtbar machen koennen, sie haette es gethan. Nun wollte der Unartige
auch noch herunter auf den Boden, und diesen Wunsch konnte sie ihm doch
unmoeglich erfuellen, wie haette sie wagen duerfen, ihn auf den kostbaren
Teppich, der durch das Zimmer gebreitet lag, herab zu lassen!
Die Thuer oeffnete sich und Fraeulein Raimar trat ein. Sie begruesste Herrn
Macket mit steifer Freundlichkeit, dann blickte sie mit ihren stahlgrauen
Augen, die einen zwar strengen, ernsten, trotzdem aber gewinnenden
Ausdruck hatten, auf Ilse. Diese war dicht an den Vater getreten und hatte
seine Hand ergriffen.
"Sei willkommen, mein Kind!" Mit diesen Worten begruesste die Vorsteherin
Ilse und reichte ihr die Hand. "Ich denke, du wirst dich bald bei uns
heimisch fuehlen." Als sie den Hund sah, fragte sie: "Hat dich dein Hund
bis hierher begleitet?"
Ilse blickte etwas hilflos den Papa an, der dann auch fuer sie das Wort
nahm. "Sie mochte sich nicht von ihm trennen, Fraeulein Raimar," sagte er
etwas verlegen, "sie glaubte, dass S
|