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ie die Guete haben wuerden, ihren kleinen Kameraden mit ihr aufzunehmen." Das Fraeulein laechelte. Es war das erste Mal, dass man ihr eine solche Zumutung machte. "Es thut mir leid, Herr Oberamtmann," sagte sie, "dass ich den ersten Wunsch Ilses ruecksichtslos abschlagen muss. Sie wird verstaendig sein und einsehen, dass ich nicht anders handeln kann. Stelle dir einmal vor, liebes Kind, wenn alle meine Pensionaerinnen den gleichen Wunsch haetten, dann wuerden zweiundzwanzig Hunde im Institute sein. Welch ein Spektakel wuerde das geben! Moechtest du das Tier gern in deiner Naehe behalten, so wuesste ich einen Ausweg. Mein Bruder, der Buergermeister hier, wird deinen Hund gewiss aufnehmen, wenn ich ihn darum bitte; dann kannst du taeglich deinen Liebling sehen." Ilse war rot geworden und dicke Thraenen perlten in ihren Augen. "Dann bleibe ich auch nicht hier!" - sie wollte es eben aussprechen, aber sie wagte es nicht. Die Dame vor ihr hatte so etwas Unnahbares, Vornehmes in ihrem Wesen. Wie eine Fuerstin erschien sie ihr trotz des schlichten, grauen Kleides, dessen kleiner Stehkragen am Halse mit einer einfachen goldenen Nadel zusammengehalten wurde. Ilse senkte den Blick und schwieg. Der Oberamtmann lachte. "Sie haben recht, Fraeulein," sagte er, "und wir haetten das selbst vorher bedenken koennen. Ihre grosse Guete, den Hund bei Ihrem Herrn Bruder unterzubringen, wird Ilse mit vielem Danke annehmen, nicht wahr?" Sie schuettelte den Kopf. "Fremde Leute sollen Bob nicht haben, Papa, du nimmst ihn wieder mit nach Moosdorf." Herr Macket schaemte sich der Antwort seines Kindes, aber Fraeulein Raimar ueberhob ihn geschickt seiner Verlegenheit. Mit ihrem erfahrenen Sinne hatte sie sofort das Trotzkoepfchen vor sich erkannt. Sie that, als merkte sie Ilses Unart nicht. "Du hast ganz recht," sagte sie freundlich, "es ist das beste, der Papa nimmt das Tier wieder mit in die Heimat. Du wuerdest durch dasselbe vielleicht doch mehr zerstreut, als mir lieb waere. Soll die Magd den Hund in das Hotel zuruecktragen, wo Sie abgestiegen sind, Herr Oberamtmann?" "Ich will ihn selbst dorthin tragen, nicht wahr, Papachen?" fragte Ilse und hielt Bob aengstlich fest. "Ich wuensche nicht, dass du es thust, liebe Ilse," wandte Fraeulein Raimar ein. "Ich moechte dich gleich zu Mittag hier behalten, um dich den uebrigen Pensionaerinnen vorzustellen. Ich halte es so fuer das beste. Es thut nicht gut, Herr Oberamtmann, wenn ein Kind,
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