Oelfarbe verschoent,
wodurch sich das "Schloesschen" reizend von den umgebenden gruenen Baeumen
abhob.
Geradezu Bewunderung erregten aber die Pferdestaelle. Es erschien zum
Zweck ihres Ausbaues ein Lieferant aus Berlin, der rasch alles ausmass
und in kuerzester Zeit das Innere derartigen Veraenderungen unterwarf, dass
die Einwohner von C., und unter ihnen besonders alle Sportfreunde,
neugierig herbeigeeilt kamen, um diesen Musterstall in Marmor, Mahagoni
und Gusseisen in Augenschein zu nehmen. Es hiess, die ganze Einrichtung
sei auf einer der letzten Weltausstellungen praemiiert worden. Und dann
trafen endlich auch die Moebel und sonstigen Einrichtungsgegenstaende ein.
Der Tapezierer berichtete Wunderdinge von den Gemaelden, Bildern,
ausgelegten Schraenken, Bronzen und sonstigen kostbaren Kunstsachen. Die
Portieren und Gardinen waren meistens aus gebluemtem chinesischem
Seidenstoff gefertigt, und kein Tisch, kein Stuhl befand sich in der
Sendung, der nicht haette als ein Musterstueck gelten koennen. Aber--und
das erfuellte den Handwerksmeister mit gerechtem Erstaunen--fast nichts
war heil und ganz, mit Ausnahme der ohne Zweifel dem Gebrauch des Grafen
dienenden Moebel. Eine solche Beschaedigung konnte nicht durch den Umzug
entstanden sein, sie war sicher das Ergebnis einer grenzenlosen
Unordnung und Vernachlaessigung.
Auf geschehene Meldung und Anfrage erfolgte keine Antwort, wohl aber
erschien nach einigen Tagen der Haushofmeister, ein hagerer, ernst
dreinblickender Mann, der erklaerte, dass die graefliche Familie ihm auf
dem Fusse folge und jetzt keine Zeit mehr fuer Reparaturen vorhanden sei.
Diese muessten spaeter vorgenommen werden.
An einem Maitage des Jahres 1867 traf die Familie ein. In ihrem Gefolge
befand sich eine grosse Dienerschaft und neben zahlreichen edlen Pferden,
auch ein paar herrliche Hunde, die beim Abladen der schier unzaehligen
Koffer einen gewaltigen Laerm anstimmten und von der grazioesen Frau, die
mit sechs schlanken Kindern dem Wagen entstieg, wie nach langer Trennung
gehaetschelt und geliebkost wurden. Sie vergass darueber das Haus und den
Eintritt, bis sie die Augen aufschlug und bei dem Anblick der Villa und
des Parkes ihrer frohen Ueberraschung in lebhafter Weise Ausdruck
verlieh. Dabei redete sie auch ihre Dienerschaft an und ermunterte
diese, in ihre Bewunderung einzustimmen.
Waehrenddessen war der Rittmeister in das Haus getreten und rief aus
einem Fenster des Hochparterre ung
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