n, Hederich, es war widerlich anzuhoeren, und ich habe denn
auch gar keinen Versuch mehr gemacht, sie zu einer groesseren Gabe zu
bewegen. Geizig, schmutzig geizig werden sie beide. Haben Sie mir nicht
selbst erzaehlt, dass sich dies Jahr ungemein guenstig gestellt, dass das
Gut noch nie so viel abgeworfen hat?"
"Ja, es ist richtig, sie haben schoene Einnahmen, und was sie sagen von
der Rente an die Eltern, die ist bei den Einkuenften nicht gar so
schlimm.
Aber das geht jetzt in allem so! Der Thorwaechterposten ist eingezogen,
seine Arbeit muss jetzt der Parkwaechter mit besorgen; er kriegt aber
nicht mehr dafuer und hatte die Wahl, nein zu sagen oder die Stelle zu
verlieren. Was er, drum und dran, sonst am Tage verdiente, ist nun
weggefallen. Die beiden Kutscher muessen mit im Garten helfen, und die
Burschen sind entlassen. Auch im Hause haben sie nicht mehr so viele
Dienstleute. Der Wirtschafterinposten ist eingegangen. Die junge Frau
giebt selbst aus, verschliesst alles und macht Szenen, wenn zu viel
gebraucht wird. Verschiedene Lieferanten aus Elsterhausen sind schon bei
mir gewesen und haben sich bitter beklagt. Wenn sie dafuer nicht liefern
koennten und wollten, werde sie aus Hamburg beziehen, sei ihnen gesagt.
Ich sollte mit Frau Grete sprechen. Aber ich lehnte es ab. Ich will mich
nicht in Sachen mischen, die mich nichts angehen. Frueher durften auch
die Arbeitsleute nach dem Pfluecken das letzte Obst abschuetteln, das ist
nun ebenfalls vorbei. Holzsammeln in den Gehoelzen hat er durch Anschlag
verboten und den Hardesvogt bestimmt, Geldstrafen dafuer anzusetzen. Und
nicht einmal Vernunft ist drin. In den Knechtekammern waren zum Beispiel
neue Fenster noetig, die will er nicht bewilligen, und nun schlagen Wind
und Regen hinein.
Aber, drum und dran, fuer die unsinnige Geschichte mit der Zuckerfabrik
moechte er Unsummen ausgeben. Unser Land eignet sich nicht fuer den
Ruebenbau, aber er will es durchzusetzen, er will Geld machen, raffen,
die Einnahmen vergroessern, das ist sein einziger Gedanke. Na, mit der
Fabrik wird's hoffentlich noch seine Weile haben. Sie ist dagegen."
"Hat sie denn etwas zu sagen, wenn er will?"
"Na ob! Sie verstehen sich immer. Alles wird gemeinsam ueberlegt. Neulich
sagte sie, sie wollte ihr Silberzeug einschmelzen lassen und verkaufen.
Neusilber thaete es auch. Sie haette sich herausgerechnet, dass sie so viel
Kapital herauskriegte, dass sie von den einmaligen Jahreszinsen sich e
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