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neue Christofleeinrichtung anschaffen koennte. Ich muss daran denken, dass
wir, drum und dran, Familienzuwachs erhalten, sagte sie--"
"So? also damit hat sie Grund, sich zu beschaeftigen? Das wusste ich noch
gar nicht. Wie steht es auf Falsterhof? Ist es wahr, dass Herr von
Streckwitz dort fast taeglicher Gast ist? Frau Theonie leugnete es
neulich, sie wurde aber sehr rot dabei. Ich glaube, die
Verlobungsanzeige wird nicht lange auf sich warten lassen."
"Meinen Sie wirklich?" fragte Hederich erstaunt. Er gehoerte zu den
Menschen, die weniger selbst sehen, als sich aufmerksam machen lassen,
aber, einmal rege gemacht, aus Neugierde mehr beobachten als andere. Da
Carin, vielleicht aus Diskretion, die Moeglichkeit eines tieferen
Interesses Theonies fuer Streckwitz nicht wieder beruehrt hatte, war auch
Hederich nichts aufgefallen.
"So, lieber Hederich! Nun darf ich Sie aber fortjagen; wir haben heute
Waesche, und ich muss selbst noch mit anfassen. Heute abend ist Naehschule
bei mir, die erwachsenen Kinder aus dem Dorfe. Ich habe viel um die
Ohren.--Darf ich Ihnen rasch noch etwas bringen? Einen Schnaps? Warten
Sie--herrliche Wurst hat mir Klaus gebracht. Die muessen Sie
probieren."--Und waehrend er, nachdem sie rasch den Branntwein und die
Speisen herbeischafft, ass, stand sie--sich zu setzen hatte sie keine
Zeit--vor ihm und erzaehlte noch von allerlei traurigen Ereignissen im
Dorfe, von Not und Krankheit, der sie abzuhelfen bemueht gewesen, und
zuletzt auch noch eine lange Geschichte von Lene. Sie sei mit ihrem
Vater in Elsterhausen und jetzt recht niedlich.
"Ja niedlich, niedlich," betaetigte Hederich, waehrend er das
Leberwurstbutterbrod in den Mund schob, etwas zerstreut. Die Geschichten
von Lenchen erregten wohl sonst sein Interesse, aber heute ging er ihnen
lieber aus dem Wege.
Als er schon in seinem Einspaenner sass, sah er noch, dass Frau Hoeppner mit
einer alten Bauerfrau sprach, die vor der Thuer stand und weinend ihren
Kummer erzaehlte. Die Pastorin aber trocknete der Alten mit ihrem
Schnupftuch die Thraenen von den Wangen, und trostreiche Worte gingen
ueber ihre Lippen:
"Na ja, kommen Sie nur erst mal herein und nehmen was Warmes, gute Alte.
Dann wollen wir weiter sprechen," hoerte er sie noch sagen, und "Drum und
dran, brave Frau!" ging's ueber Hederichs Lippen, waehrend er mit einem Hue
die Zuegel ergriff und das Pferd antrieb.
Als er zu Hause sein Wohnzimmer betrat und Licht machte, fand er
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