mit den Alten?"
"Drum und dran--ja--. Es giebt wohl auch mal etwas, aber es macht sich
so ziemlich--" entgegnete Hederich. "Frau von Tressen ist vorsichtig,
und Grete will Frieden,--bis jetzt wenigstens,--und das giebt den
Ausschlag! Ich habe ihr damals vor der Hochzeit zugeredet. Ich glaube,
dass es Eindruck auf sie gemacht hat. Von da an wurde schon manches
anders; von Trennung und dergleichen war nicht mehr die Rede."
"Ja, sie liebt Sie, Herr Hederich! Sie haengt mehr an Ihnen, als an ihrer
Mutter, von ihrem Stiefvater nicht zu sprechen. In ihr ist ueberhaupt
noch nicht alles Gute erloschen, sie kaempft, glaube ich, einen ehrlichen
Kampf; er aber ist schlecht aus Prinzip, und es macht ihm Freude, gemein
und boshaft zu sein, wie der heutige Vorfall wieder bewiesen hat."
"Weshalb, Fraeulein Carin," fiel Hederich milde ein, "hassen Sie Herrn
von Brecken eigentlich so sehr? Hat er Ihnen was Unangenehmes zugefuegt?"
Carin zuckte die Achseln. "Weshalb hat man eine Abneigung gegen
Menschen, Herr Hederich? Mit demselben echt kann man fragen, weshalb man
sich zu anderen besonders hingezogen fuehlt? Ich kann ueberhaupt nur
hassen oder lieben. Sehen Sie, in unserem Kreise sind alle Arten
vertreten. Pastor Hoeppner kann ueberhaupt nicht hassen. Deshalb ist er
auch kein Mann. Seine Frau ist ohne Ansehen der Persoenlichkeit guetig und
menschenfreundlich, aber sie unterscheidet im Gegensatz zu ihm und tritt
dem Schlechten energisch entgegen. Grete vermag--ihre Person
ausgenommen, die sie ueber alles liebt--weder zu lieben noch zu hassen!
Ihr Mann liebt keine menschliche Seele auf der Welt, hasst aber jeden,
der ihm irgendwie in den Weg tritt,--und--Sie--Sie, Herr Hederich--"
"Nun, Fraeulein Carin?--" forschte Hederich gespannt, und sein gutes Auge
ging unruhig hin und her.
"Ja, Sie sind ein Kind und ein Mann zugleich! Sie haben einen klaren
Verstand, ein goldenes Herz und besitzen eine treue Seele."
"Na--na--na!--Es ist schon zu viel Schoenes, Fraeulein Carin, aber--drum
und dran,--dass Sie das sagen, das--das--ist mir mehr wert als--als--"
sagte er weich betonend, und seine Stimme zitterte.
"Ach, Sie lieber Mensch!--" unterbrach das Maedchen den Mann, sah ihm mit
einem seelenvollen Blick ins Auge, liess ihn aber nicht weiter sprechen,
sondern eilte nun rasch auf Frau Theonie und die uebrigen Gaeste zu, die
nach dem Rundgang durch den Garten jetzt eben wieder vor dem Hause
auftauchten.
Nach einem kleinen Imbiss n
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