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nden, und die Welt hebt sich doch nicht aus den Angeln. "Dich entlasten die Umstaende: du handelst im Zwang--um den Wirkungen einer Infamie zu begegnen. Giebt's denn gar kein Mittel, Frau von Kraetz zu besaenftigen! Das heisst, wenn sie es wirklich ist. Haeltst du es fuer ausgemacht, dass sie die Briefschreiberin?" "Wer koennte es sonst sein, Mama. Alles deutet darauf hin. Sie hat es mir nicht verziehen, dass ich mich noch kurz vor der Verlobung mit ihr besonnen. Sie raecht sich mit der Unversoehnlichkeit einer Frau, und scheut selbst solche Mittel der Vergeltung nicht. Natuerlich, absolute Beweise habe ich fuer meine Annahme nicht. Wenn ich die haette, wuerde ich schon lange gehandelt haben. Und eben, ihr nicht beikommen zu koennen, ist das schlimmste von allem Unglueck." Klamm ballte die Haende, und seine Augen funkelten. Noch einmal sprach die erfahrene Frau besaenftigend auf ihren Sohn ein. Dann sagte sie: "Noch etwas, Alfred! Ich habe noch die Ringe und den Schmuck von meiner Mutter. Nimm heute alles mit und veraeussere es. Das giebt uns Lebensunterhalt fuer die naechste Zeit! "Du kannst dann auch deine Hotelwohnung beibehalten und dich in der Gesellschaft bewegen, bis dir deine Plaene bei Herrn Knoop gelingen." "Wie? Du bist noch in Besitz von Schmuck, Mama!? Das ist ja eine ausrichtende Nachricht--du sagtest es mir nicht." "Ich that's nicht, um dir's vorzuenthalten, sondern fuer den alleraeussersten Fall." Sie sprach's mit liebevollem Blick, und er kuesste sie. Dann besah er den Inhalt des kleinen Kaestchens, das sie aus der Kommode hervorholte. Bevor Klamm von seiner Mutter Abschied nahm, sagte sie: "Es ist eigentlich verkehrt, dass wir nicht zusammen wohnen, Alfred. Koenntest du nicht ein Logis fuer uns beide dort mieten? Hier unter diesen Menschen ist's nicht angenehm! Meine Wirtin ist neugierig und zudringlich, die uebrige Umgebung stoesst mich sehr ab." "Ich nahm nur erstmal, was sich bot, Mama. Alle Wohnungen in den besseren Vierteln kosten das Dreifache." "Ich blieb nur im Hotel, weil ich dem Wirt noch verschuldet bin.--Ich musste und muss dort vorlaeufig wohnen! Ich will indessen heute mit dem Besitzer sprechen. Vielleicht laesst sich deine Uebersiedelung machen. Ich wuerde nur zu gluecklich sein, dich bei mir zu haben. Vielleicht gelingen auch meine Plaene bei Herrn Knoop rascher, als ich annehme. Habe ich erst ein festes Einkommen, miete ich fuer uns eine Wohnung im Westen.
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