Rest. des 19. Jh. seiner
praechtigen Barockausstattung beraubt; nur der treffliche _Hochaltar_ von
1615 und der gleichzeitige Taufstein mit Reliefs von _H. Werner_ erhalten.
Die wenigen uebrig gebliebenen _Statuen_ an den Chorstreben A. 15. Jh.
geringwertig.
*Schloss-K.* 1753 von _St. Pierre_; einfacher, niedriger Saal mit
Flachdecke; durch modernen Anstrich ernuechtert; die leichte zierliche
Stuckierung von _Martino Petrozzi_. Gruftkap, fuer das Markgrafenpaar
Friedrich und Wilhelmine in trockenstem Zopf.
*Spital-K.* 1748 von _St. Pierre_; ueber dem schlichten quadr. Raum
Deckenbild von _Wunder_.
*Ordens-K.* in S. Georgen. Als Kapitels-K. des Ordens "de la sincerite"
(nachmals Roten Adlers) 1705-11 von _G. v. Gedeler_. Griechisches Kreuz
mit Emporen. Stuckaturen und Malereien von einheimischen Meistern. Im
Aufriss toskanische Pilaster. (In der Sakristei interessantes Gemaelde von
_H. S. Beham_, frueher in der fuerstl. Loge der Stadt-K.)
Betsaal der *Gravenreuther Stiftung* 1741 von _J. G. Weiss_.
*Kanzlei*. 1625 von _Abraham Schade_. Streng klassizistische, die
niederlaendische Schulung _Schades_ verratende Formen. Die Temperantia und
Justitia ueber dem gebrochenen Portalgiebel von _Abr. Gross_ aus Kulmbach
(vgl. dessen Arbeiten am Rathaus zu Nuernberg). Im 18. Jh. die Fassaden
symmetrisch verlaengert.
*Altes Schloss*. Vom Bau des 16. Jh. der Mauerkern des 8eckigen Turms; die
fahrbare Schneckenstiege 1610; das Sonstige, Umbau und Erweiterung seit
1667. Unregelmaessiges, nach dem Marktplatz ("Maximilianstr.") offenes
Quadrat. Die Fassaden von dem Hugenotten _Ch. Ph. Dieussart_. Auffallender
Weise hat das Erdgeschoss die reichste Behandlung: gequaderte dorische
Pilaster, ueber den Fenstern Medaillons mit Buesten, alles in vortrefflich
reiner, strenger Zeichnung; das Mittel- und Obergeschoss nur in Verputz,
ohne Pilaster und Gesimse. Nach dem Brande 1753 z. T. Ruine. Im Innern nur
ein Treppenaufgang alt.
*Neues Schloss*. 1754 von _St. Pierre_. Lang gestreckt, wenig tief, nur der
3 achsige Mittelbau in bedeutenderen Architekturformen. Eingangshalle und
Treppenhaus verhaeltnismaessig bescheiden. Die Wahl der Gemaecher ist gross,
ihre Ausstattung entfernt nicht so prunkvoll wie etwa in den geistlichen
Fuerstensitzen aus der ersten Jahrhunderthaelfte. Die Mittel waren geringer,
doch auch der Geschmack in der Wendung zum Intimen und Natuerlichen. Im
Festsaal Wandgliederung durch gekuppelte korinth. Pilaster von
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