e Turm
(83 m H. gegen 93 m Gesamtlaenge) fuehrt einen Gedanken weiter, den zuerst
_Borromini_ in Sta. Agnese an der Piazza Navona ausgesprochen hat. Zu
allen roemischen Barockkirchen im Unterschied, wieder mehr im Sinne einer
gotischen Kathedrale, die am Aussenbau gleichmaessig an allen Seiten
durchgefuehrte Pracht. Dagegen fehlt dem Innern die spezifische
Barockpoesie, die an gleichzeitigen sueddeutschen Kirchen so stark ist; es
wirkt bei aller Wucht der Formen frostig. Auffallend u. a. die geringe
Rolle der Stuckdekoration. -- _Hochaltar_, mit dem ueber 9 m hohen Gemaelde
von Christi Himmelfahrt, von _Raf. Mengs_ 1752 ff. Seitlich _Marienaltar_
und _Josephsaltar_ von demselben 1750 und 1751. Die Gemaelde in den
Kapellen von Italienern und Franzosen; wenig bedeutend. Unter den
_Deckenbildern_ moechte das kraeftigste das in der Benno-Kap. von _Anton
Maulbersch_ sein. In der Nepomuk-Kap. malte _Karl Palko_. -- _Kanzel_ von
_Permoser_ und _Hackl_, Holz in Weiss und Gold staffiert; die Buehne von
einem schwebenden Wolkenknaeuel mit Evangelisten und Engeln getragen; im
Gegensatz dazu Bruestung und Treppengelaender in einfachen Flaechen; am
Schalldeckel Trophaee der Marterwerkzeuge. -- _Weihwasserbecken_, Muschel
auf einer Wolke, aus der Engelskoepfe hervorlugen. -- Im Umgang
_Beichtstuehle_ von _Hackl_. -- Im NWSchiff weichlich virtuose _Statue der
h. Magdalena_ von _Francesco Baratta_. _Johannes d. T._ in der Tauf-K. des
SOSchiffes angebl. von _Lorenzo Bernini_ (??). In der Gruft _Statue
Christi_ an der Martersaeule von _Balthasar Permoser_ 1721. Die 59
doppeltlebensgrossen Standbilder an den Dachbalustraden von _Lorenzo
Mattielli_. -- Ausgezeichnet vertreten ist die Goldschmiedekunst der Zeit
durch Arbeiten von _Drentwett_ und _Bauer_, beide Augsburger.
*Kreuz-K*. Gegr. gleichzeitig mit der Stadt um 1200; zweimal vollstaendig
erneuert: 1491 und 1760. Vom spgot. Bau sind Grundriss und Ansichten
erhalten: Hallenbau in der Richtung der Erzgebirgsschule. Der etwas aeltere
Chor war in seiner reichen Dekoration an Streben und Fenstern der
Marien-K. zu Bernburg aehnlich und ruehrt von denselben Meistern her,
_Hanns_ und _Matthias Kumoller_. -- Der jetzige Bau nach der Zerstoerung des
vorigen im 7j. Kriege erb. 1764-92. Langer Streit um den Plan zwischen dem
Ratszimmermeister _J. G. Schmidt_ (Schueler _Baehrs_ und dadurch Vertreter
der deutschen Barocktradition) und dem Hofbaumeister und Akademiker
_Krubsacius_ (der dem eben aufk
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