zbau; die sie
schmueckende sehr reiche Sgraffitomalerei (von den Italienern _Ricchini_
und _de Thola_) ist verschwunden. Am Altan die erste Bruestung mit Reliefs,
wohl von _Hans Walther_. -- Das Tor an der Schlossstrasse 1589; kraeftige
Rustikasaeulen dorischer Ordnung tragen einen Metopenfries; der Aufsatz
umgestaltet. Der _Kleine Schlosshof_ 1592 von _Paul Buchner_ in derber
deutscher Renss. Der Durchgang zum Grossen Hof nebst Portal in vornehmeren
Barockformen 1682. -- Von der _inneren Einrichtung_ der aelteren Teile ist
infolge von Braenden und Umbauten wenig uebrig: Die Deckenmalerei im sog.
Wettinzimmer von _Hans Willkomm_ und _Gg. Fleischer_; dagegen von
Italienern die Decke des sog. Porzellanzimmers im Hausmannsturm; zartes
Groteskenornament in Stuck auf farbigem Grunde in der Art der
raffaelischen Loggien, speziell an dessen in Genua taetigen Schueler _Perino
del Vaga_ erinnernd (vielleicht aus der genuesischen Kuenstlertruppe, die
1538 nach Prag berufen war). -- Aus der ersten Zeit August des Starken
stammt die Ausstattung der Chambre de lit und des Thronsaals. -- Von den 7
Raeumen des Gruenen Gewoelbes besitzen das "Silberzimmer" und der
"Preziosensaal" Stuckdecken aus 16. Jh.; andere haben 1721-24 ihre
Dekoration erhalten, als August der Starke in ihnen den unvergleichlichen
Schatz von Edelmetallarbeiten, der noch heute dort bewahrt wird,
aufstellen liess. -- Aus letzterer Zeit auch der "Gardesaal" nahe der
"englischen Treppe"; diese ist aelter, von 1669. -- Verschiedene
Nebengebaeude, wie das Ballhaus und das Komoedienhaus, sind verschwunden. --
Die _Schlosskapelle_, im Moritzbau im S des Hausmannsturms, wurde 1602 und
1662 umgebaut, nach dem Uebertritt des Kurfuersten Friedr. August I. zur
kathol. Kirche 1737 dem Gottesdienst entzogen und zu den Wohnraeumen
geschlagen. Der erste Bau unter Moritz folgte dem Typus der Schlosskapelle
zu Torgau. Davon hat sich das (an den Juedenhof versetzte) herrliche
_Portal_ erhalten, bez. 1555, Formen und Verhaeltnisse in rein
italienischem Geist, doch von einem Deutschen (_Hans Walther ?, Christoph
Walther_?) Der _Altarbau_ von 1602, von einem der _Walther_, ist in die
Schlosskapella zu Torgau uebergefuehrt. Der _Taufstein_ jetzt in der
Sophienkirche, um 1555, mit Veraenderungen 1602. Ebendahin gelangten die
wertvollen _Altargeraete_.
*Palais am Taschenberg*. 1707 ff. unter starkem Anteil von _Poeppelmann_.
Die 48 m breite Front hat 19 Fensternischen und 4 Geschosse. Das
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