Wackerbarth 1718, Umbau 1728
wahrscheinlich durch _Joh. Christoph Knoeffel_. Die Anlage gruppiert sich
unregelmaessig, doch mit trefflicher Raumausnutzung, um mehrere Hoefe. Die
nicht sehr ausgedehnte Fassade erreicht monumentale Wirkung; Erdgeschoss
und Hauptgeschoss mit fast verborgenem Mezzanin. Im Innern hat der
Gobelinsaal seine Einrichtung fast vollstaendig erhalten; die _Oelgemaelde_
ueber den Tueren von _Silvestre_ und _Casanova_, die _Bildwebereien_ mit
Darstellungen aus dem Bauern-, Schiffer- und Hirtenleben von dem Bruesseler
_van dem Borcht_ nach David Teniers d. J. Der Festsaal von _Joseph Deibel_
in der Zeit als der Chevalier de Saxe Besitzer war (um 1761).
*Landhaus.* An der Stelle des in der Belagerung von 1760 beschaedigten
Flemmingschen Palais 1770 von _F. A. Krubsacius_. Die 77 m lange
Schauseite auf die Wirkung in enger Strasse berechnet. Die Hofseite gab
Gelegenheit zu einem kraeftig vortretenden Mittelbau mit riesigem
Treppenhaus. Die Einzelformen sehr einfach, auf eigentliches Ornament ganz
verzichtend.
*Regimentshaus* 1710.
*Hotel de Saxe* und *British Hotel*. Ursp. vornehme Adelshaeuser, um 1720
von _George Baehr_. Geistvolle und praechtige, lebhaft bewegte Kompositionen
bei recht derber Detailbildung.
*Hoymsches Palais* (Harmonie). Die Front gegen die Landhausstrasse von
_Knoeffel_, die gegen die Rampische Str. von _Krubsacius_,
Lisenengliederung von guten Verhaeltnissen, sparsames Zierwerk. Im Hofe
reizender _Brunnen_ von _Gottfr. Knoeffler_.
*Coselsches Palais*. Gleich dem vorigen fuer das saechsische Spaetbarock
besonders bezeichnend. Der hohe Mittelbau 1744 von _Knoeffel_ in der bei
ihm beliebten Lisenenarchitektur mit schwachen Gruppierungskontrasten. Die
vorspringenden niedrigen Fluegel 1762 hinzugefuegt.
*Palais des Chevalier de Saxe* (Palais Prinz Johann Georg) 1764-70 von
_F. A. Krubsacius_. 1855 umgebaut. Es hatte ursp. ein einziges
Hauptgeschoss, darueber ein Halbgeschoss und die in dem hohen Dach
angebrachten Mansardenzimmer. Charakter: vornehme Einfachheit. Die
Trophaeen und Putten von _Gottfr. Knoeffler_. Im Park Zierbauten -- Ruine,
Tempel, Einsiedelei (1799) und dergl. -- von _Weinlig_ (_?_), Vorahnungen
der Romantik in klassizistischem Gewande. Gartenplastik.
*Ministerpalais in der Seestrasse.* 1753 als Privatgebaeude, in der Art
_Knoeffels_. Fassade von 9 Achsen in schlichter Lisenenarchitektur; 4
Geschosse, von denen nur das erste und das letzte durch Gurtgesim
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