wenigsten vertragen kann. Zur Entschaedigung
hat Baehr es gewagt, dem Aussenbau eine an einer protestantischen Kirche
bisher unbekannte Kraft und Bedeutsamkeit zu verleihen. Zwar keine Pracht.
Die Formen sogar von ziemlich trockener Buergerlichkeit. Aber der
Hauptumriss ganz ausgezeichnet gut, wuerdevoll und zugleich grazioes
elastisch. Der Grundriss erscheint hier quadratisch, in den Mitten und an
den abgestutzten Ecken durch Risalite belebt, welche die Aufwaertsbewegung
der Masse sehr gluecklich einleiten. Von ganz origineller Wirkung, dabei
konstruktiv voll Zweckmaessigkeit der konkav geschwungene Kuppelhals.
Der alte Frauenkirchhof mit seinen 112 Erbbegraebnissen 1722 Kunstwert.
Jetzt z.T. in andern Kirchen, z.T. im Stadtmuseum. In der K. ein
_Schmerzensmann_ in Marmor vom zerstoerten Epitaph des Kanzlers Pfeifer um
1634, von _Hegewald_ oder einem andern Schueler _Nossenis_. [Epit. Buenau
von _Hans Kramer_ im Alt. Museum.]
*Friedrichstaedter-K*. 1728-32. Die Anlage erinnert an die Dreikoenigs-K.
und soll, gleich dieser, von _Poeppelmann_ herruehren. Das Aeussere zeigt den
Meister des Zwingers in einer bis zu erstaunlicher Nuechternheit sich
herbeilassenden Beschraenkung. --
*Kath. Pfarr-K. S. Michaelis,* erb. 1748 als Kap. des K. Krankenstifts.
*Josephinenstift und Kirche*, 1760 von _Ch. F. Exner_.
*Reformierte K*. 1760 von _Samuel Locke_.
*Kathol. Hof-K*. von _Gaetano Chiaveri_ aus Rom 1738-46; nach
Unterbrechung fortgesetzt von _Knoeffel_ und _Schwarze_, aber ohne
Planveraenderung. Die Formen roemischer Spaetbarock, die Anlage unroemisch.
Als basilikaler Langbau mit Chorumgang und hohem Frontturm erinnert sie,
ganz allgemein gesprochen, an den deutsch-gotischen Kirchentypus; nebenbei
auch etwas an die Schlosskapelle in Versailles. In allen Einzelheiten ist
die Grundrissloesung originell. Das hochraeumige, 52 m lange Msch. schliesst
am oestl. wie am westl. Ende im 1/2Kreis. Die Langseiten haben 6 relativ
enge Joche. Verdoppelte Sschiffe. Ueber den inneren eine Empore, die auch
ueber die runden Endigungen sich fortsetzt. Auch der Aufbau scheint in der
Gliederung der Pfeiler und der Art ihrer Verbindung mit dem Gewoelbe (Tonne
mit Stichkappen) gotisch inspiriert. Sehr originell die aeussere Silhouette.
Die Daecher ganz flach geneigt und durch Attiken mit Balustraden und
dichtem Statuenkranz verdeckt, so dass fuer das Auge rein horizontale
Abschluesse entstehen. Der in Pfeiler- und Saeulengruppen aufgeloest
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