vor dem alten, jetzt vor dem neuen
Schloss; eine wunderlich ueberfuellte und dadurch kleinlich wirkende
Barockkomposition.
*Markgraefliche Schloesser* in der Umgegend:
*St. Georgen*. 1725 von _J. D. Raenz d. J._ Nur als Bruchstueck erhalten
(jetzt Zuchthaus). Die Fassade laesst den (durch _Decker_ vermittelten)
Zusammenhang mit Schlueter erkennen; der Fries und die neuerfundenen Kaptt.
der Pilaster erinnern an den von Georg Wilhelm gestifteten Orden des Roten
Adlers. Der prunkvolle Festsaal soll demnaechst hergestellt werden.
*Eremitage*. Fuer bestimmte Seiten der Kultur des 18. Jh. eine Illustration
von kostbarer Unmittelbarkeit; weniges dergleichen hat sich so gut
erhalten. Begonnen von Georg Wilhelm ca. 1720. Eine mit pedantischem Ernst
durchgefuehrte Maskerade. An einem nicht grossen laenglichen Hof liegen die
"Zellen", in die sich die Herren und Damen des Hofes als "Eremiten"
zurueckzogen; daher die wilde Rustikaarchitektur. Die Markgraefin Wilhelmine
schuf sich hieraus (seit 1736) einen Ruhesitz, in dem die Sehnsucht nach
einem natuerlicheren Lebenszustand feiner, nach unserem Gefuehl immer noch
mit reichlich viel theatralischer Appretur, zum Ausdruck kommt. Die aeltere
Einrichtung blieb erhalten in den beiden Schmalseiten, dem Grottensaal und
dem "Refektorium"; letzteres aus kostbarem Marmor; die Absicht,
phantastisch zu wirken, bringt es nur zu schwerfaelliger Willkuer, in den
Gemaechern Wilhelminens herrscht Anmut und Behagen; eine Meisterleistung
feinen Geschmacks namentlich das Musikzimmer, echtes Rokoko, also ganz
ohne Architekturformen, nur Rahmenwerk und Fuellungen. Das obligate
Chinesische Zimmer ist dadurch ausgezeichnet, dass die Flachrelieftafeln
wirklich chinesisch sind. Die Portraets nur historisch von Interesse und
ihre Benennung nicht ueberall gesichert. -- Aus den 40er Jahren die
"Orangerie", erbaut von _St. Pierre_. Eine im Halbkreis angeordnete
Kolonnade, dahinter kleine Zimmerchen; im Scheitel eine Unterbrechung, in
welcher als selbstaendiger kleiner Zentralbau der "Sonnentempel" steht. Den
regelrecht durchgefuehrten Architekturformen ist auch hier ein
phantastisches Element zugesellt, indem die Saeulen eine Inkrustation von
bunten Kieseln, Glasschlacken und Bergkristall tragen. Dagegen das Innere
des Sonnentempels sehr ernsthaft und imposant. (Der reiche
Skulpturenschmuck nicht mehr vorhanden.) Einige Plafonds der kleinen
Gemaecher haben eine Stuckdekoration von bezaubernder Grazie, leicht
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