te und warme, Schwitzbaeder, Schauerbaeder, kurz alles,
was je erfunden ward, um die Uebel, die unser armes Leben bedrohen,
fortzuspuelen. Zu allen diesen Baedern wird Seewasser genommen.
Bademaschinen, wie in anderen Seebaedern, um damit sicher und ungesehen
in der freien See zu baden, gibt es in Brighton nicht, vermutlich
weil der Strand es nicht erlaubt; aber man badet doch bisweilen
im Freien. Zwei ganz voneinander abgesonderte Plaetze, einer fuer Herren,
der andere fuer die Damen, sind dazu angewiesen, aber das freie Baden
hat hier, wie leicht zu erachten, manches Unbequeme: bei Nordostwinden,
wo dann die See stark anschwillt, ist es sogar nicht ohne Gefahr.
Der Steine vereinigt so ziemlich alles, woraus das Leben in Brighton
besteht; sehr unangenehm aber ist es, dass auch die Fischer sich
in diesen glaenzenden Kreis draengen, und gerade in der Gegend,
wo man am haeufigsten spaziert, ihre Netze zum Trocknen ausbreiten
und die Luft verderben.
Die zweite, jedoch weniger besuchte Promenade ist ein Garten.
Ihn umgeben schattige Baeume, die hier als eine Seltenheit verehrt werden,
obgleich man sie an anderen Orten kaum bemerken wuerde. Er enthaelt
auch einen huebschen Salon mit einem Orchester.
Die Versammlungssaele befinden sich in zwei Tavernen oder Gasthoefen,
der Kastelltaverne und der alten Schiffstaverne. In ersterer wird
gespielt; man findet noch ein Kaffeehaus, ein Billard und dergleichen
darin; in der zweiten ist dieselbe Einrichtung, doch koennen hier
auch noch Fremde wohnen. Wir fanden indessen die Aufnahme in derselben
weit weniger gut, als man es in England gewohnt ist. Die Saele
beider Haeuser bestehen wie die in Bath aus einem Tanzsaale und
einigen Nebenzimmern zum Spiele, Tee und Unterhaltung. Sie sind alle
artig und zweckmaessig verziert.
Bei unserer Abreise von Brighton blieben wir zwei Tage in dem auf halbem Wege
gelegenen Staedtchen Reigate, weil wir jemanden vorausschickten,
der unsere Wohnung in London zu unserem Empfange einrichten lassen sollte.
Wir freuten uns, nach langem Herumstreifen einmal Halt zu machen
und Atem zu schoepfen, ehe wir auf's neue in den ewig kreisenden Strudel
der grossen Hauptstadt gerieten. Aber in diesem kleinen Orte war wenig
an Ruhe und Stille zu denken: Postchaisen, Equipagen, oeffentliche
Fuhrwerke aller Art rollten unablaessig an unserer Wohnung vorueber.
Es war, als ob alle Frauenzimmer aus London emigrieren wollten,
denn aus ihnen bestand bei weitem die Mehr
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