attliche Equipagen paradieren;
nur das Stroh, womit der Fussboden belegt ist, macht sie unangenehm.
Die Pferde sind in unbegreiflich gutem Zustande, wenn man bedenkt,
dass sie taeglich ueber zwoelf Stunden auf dem Pflaster bleiben.
Auch werden sie moeglichst gut verpflegt; sowie sie einen
ruhigen Augenblick haben, bindet ihnen der sorgsame Kutscher
einen langen, schmalen, genau um den Kopf passenden Beutel voll Hafer
um, aus welchem sie sich guetlich tun. Die Polizei haelt strenge
Aufsicht ueber die Fiaker; alle sind numeriert. Wehe dem Kutscher,
der sich beigehen liesse, die festgesetzten, sehr billigen Preise
zu ueberschreiten, oder sonst auf irgend eine Weise sich gegen
die ihm vorgeschriebenen Gesetze aufzulehnen; jeder voruebergehende,
der Sache kundige Englaender wird dann sein Richter und haelt streng
auf die einmal festgesetzte Ordnung. Zu jeder Stunde der Nacht
kann man sich einem Fiaker sicher anvertrauen, waere man auch ganz
allein, und truege man auch noch so viel Geld oder Juwelen bei sich;
wenn nur jemand aus dem Hause, wo man einsteigt, die Nummer
des Wagens so bemerkt, dass es der Kutscher gewahr wird.
Von der Pracht der Laeden und Magazine ist schon vielleicht
zum Ueberfluss viel geschrieben. Wahr ist's, nichts setzt den Fremden
mehr in Erstaunen als der Reichtum und die Eleganz derselben.
Die kostbaren glaenzenden Ausstellungen der Silberarbeiten,
die schoenen Drapierungen, in welchen die Kaufleute, welche
mit Musselinen und anderen Zeuchen handelt, ihre Waren hinter grossen
Spiegelfenstern dem Publikum zeigen, der feenhafte Schimmer
der Glasmagazine, alles blendet und reizt.
Aber auch viel geringere Gegenstaende werden auf eine dem Auge
gefaellige Weise zum Verkaufe ausgestellt. Die Kerzengiesser
zum Beispiel wissen ihre Lichter recht zierlich hinter den Fenstern
aufzuputzen. Die Apotheker, hier Chymisten genannt, verzieren
ihre Laeden mit grossen glaesernen Vasen, angefuellt mit Spiritus
oder Wassern in allen moeglichen schoenen und glaenzenden Farben;
dazwischen prangen grosse kuenstliche Blumenstraeusse. Abends,
wenn hinter allen diesen farbigen Glaesern Lampen brennen,
schimmern diese Laeden wie Aladins Zaubergrotte.
Nichts Lockenderes kann man sehen, als einen der vielen grossen
Obstlaeden, in welchen die Fruechte aller Jahreszeiten und Zonen, von der
koeniglichen Ananas bis zum kleinen sibirischen Staudenapfel, in
zierlichen Koerben, mit Blumen und Orangerien geschmueckt, prangen. Die
Ku
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