eloest
werden. Und waere der Name auch ein Schmuck, wie ja der Name eines guten
Kaufmanns gewiss ein kostbarer, schwer erworbener Schmuck ist - wer richtig
ruhen will, legt allen Schmuck ab. Weniger wichtig ist das Ablegen der
gewohnten Tracht, aber doch wichtig genug, bei uns zur Bedingung gemacht
zu werden. Und fuer uns hat es noch das eine Gute: Es haelt uns alle
albernen Pfauen des Lebens vom Halse, vor allen Dingen eitles Weibervolk;
wer zu uns kommt und bei uns bleibt, der meint es ernst mit sich selbst.
Im uebrigen hoffe ich, dass Ihnen unsere bequeme, gesunde Tracht gefallen
wird; auch unsere Damen sind sehr zufrieden mit ihr.
Wovon Sie weiterhin erloest werden muessen, ist das Geld. Sie haben waehrend
Ihres ganzen hiesigen Aufenthalts mit Geld nichts zu tun. Was Sie bei sich
tragen, geben Sie an der Kasse ab, es wird Ihnen verwahrt und verzinst bis
zu Ihrem Austritt, abzueglich des Betrages fuer Ihren Kuraufenthalt. John,
der Feriengast, besitzt nicht einen Pfennig. Er braucht auch keinen
Pfennig, und er ist schon nach kurzer Zeit gluecklich, nicht den ganzen Tag
ueber sich Haende entgegenstrecken zu sehen, auf die er Geld legen soll, wie
es Herrn Stefenson geschieht, bei dem die Bewegung nach der Brieftasche
schon automatisch geworden ist. John hat nur eine Tasche fuers Taschentuch
- Geld hat er nicht, Schluessel, Messer, Taschentoilette, Fuellfederhalter,
Notizbuch, Brieftasche, Taschenapotheke und aller andere Ballast wird ueber
Bord geworfen.
Auch die Uhr!
Es geht John gar nichts an, wie spaet es ist, es ist gaenzlich ohne
Interesse fuer ihn, ob es dreizehn Uhr siebzehn oder vierzehn Uhr
sechsundzwanzig ist, er braucht nicht zu hetzen, sich nicht zu aengstigen,
er hat Zeit, er kommt immer zurecht. Nur die Mahlzeiten darf er nicht
versaeumen; aber zu ihnen ruft eine Glocke. Oh, Mister Stefenson, Sie
werden sehen, wie wohltuend das ist, wenn man nicht am Tage sechzigmal
nach der Uhr sehen muss! Die Uhr, die ueber dem Herzen schlaegt, schlaegt
schneller als das Herz, als wollte sie wie ein Schrittmacher zu immer
groesserer Eile anspornen - und der Weg fuehrt doch ans Ende des Lebens.
Warum sollen wir es so eilig haben, dorthin zu gelangen? Der Schrittmacher
wird bei uns ausser Taetigkeit gesetzt.
Da nun John mit Mister Stefenson rein gar nichts zu tun hat, geht es ihn
auch rein gar nichts an, was diesen amerikanischen Grosskaufmann von
Weltereignissen aufregt und interessiert. Es geht John nichts an, ob
|