n antwortete mir nicht, schuettelte aber dem Bruder herzlich die
Hand.
"Das ist schoen, dass Sie gekommen sind. Hergezaubert habe ich Sie zwar
nicht; denn ein Mann wie Sie laesst sich nicht herzaubern. Aber dass Sie
gekommen sind und uns bei unserem Bau helfen wollen, ist ein Glueck; denn
Ihr Bruder hat zwar Phantasie und auch sonst brauchbare Eigenschaften,
aber im ganzen ist er ein Schwaermer."
"Danke, Mister Stefenson!"
"O bitte!"
Wir setzten uns zusammen. Stefenson kam sofort aufs Geschaeftliche.
"Sehen Sie, Doktor Harton, den ganzen Bau, wo wir die elektrischen Baeder,
ueberhaupt alle klinischen und medizinischen Einrichtungen unterbringen
wollen, habe ich trotz des Widerspruchs meines geehrten Kompagnons bis
jetzt nur in den Aussenumrissen fertiggestellt; die endgueltige innere
Einrichtung sollte bleiben, bis Sie kaemen; denn Sie haben in solchen
Dingen grosse Erfahrung, da Sie sich schon zweimal organisatorisch sehr
bewaehrt haben."
"Woher wissen Sie das?"
"Na, ich habe mich doch selbstverstaendlich in mehreren guten
Auskunftsbueros ueber Sie erkundigt. Wenn Sie nichts getaugt haetten, haette
ich mich doch auch nicht um Sie bemueht. Aber wir brauchen Sie! Deshalb
schickte ich Ihnen das Tagebuch."
Veraergert fuhr ich den Kraemer an:
"Sie haben also wieder nur ans Geschaeftliche gedacht?"
"Na selbstverstaendlich, Sie verwundertes Unschuldslamm! Woran soll man
denken als ans Geschaeftliche, wenn man ein nicht gar zu schlechter
Kaufmann ist?"
Joachim laechelte; mir aber stuerzte wieder einmal ein glaesernes Tempelchen
ein, in das ich meinen Goetzen Stefenson gesetzt hatte.
Stefenson nahm nun meinen Bruder ganz in Anspruch. Er fragte ueber tausend
Dinge aus Amerika. Ich schwieg. Vielleicht war es ganz gut, dass der durch
die Heimkehr aeusserst aufgeregte Bruder zunaechst durch die trostlos
nuechternen Schwadronaden dieses Kaufmanns Stefenson abgelenkt wurde.
Wir hatten schon Abendbrot gegessen, als sich Stefenson verabschiedete. Er
erzaehlte, er habe einen kleinen Neffen. Der Vater sei tot, die Mutter an
einen gefuehllosen Mann wieder verheiratet, der dem sechsjaehrigen Knaben
ein Stiefvater sei. Der Junge sei jetzt bei entfernten Verwandten in
Hamburg. Er wolle den Knaben, der Georg heisse, mal probeweise zu sich
nehmen; vielleicht, dass etwas aus ihm wuerde. Die Gruendung einer so neuen
Gemeinde mit allem ihrem Drum und Dran muesse ja auf einen Jungen einen
tiefen Eindruck machen und ihm
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